29. Juli 2011

Wer möchte zu Google+ eingeladen werden?

Nur ganz kurz: Wer eine Einladung zu Google+ benötigt, kann sich bei mir per Mail melden (googlepluseinladung [at] ue-wie-uebersetzen [Punkt] de).

Nachtrag vom 21.09.2011: Seit gestern ist für die Registrierung bei Google+ keine Einladung mehr nötig. Deshalb ist die oben genannte Mailadresse deaktiviert. Tipps für Google+-Neulinge habe ich hier zusammengestellt.

28. Juli 2011

Eichhörnchen/Memonic zähmt Elefanten/Evernote

Memonic und Evernote sind zwei Onlinedienste zur Notizenverwaltung, über die ich in diesem Blog schon mehrmals berichtet habe (über Evernote hier und hier und über Memonic hier und hier). Am 20.07.2011 kündigte Memonic ein neues Werkzeug an, um Kunden den Umstieg von Evernote auf Memonic zu erleichtern. Mit diesem Werkzeug können Memonic-Nutzer ihre Evernote-Notizen nun in Memonic importieren. Anfangs gab es wohl einige Probleme beim Import, aber mittlerweile scheint die Notizen-Migration reibungslos zu funktionieren (hat zumindest bei mir gut geklappt).

Die zu importierenden Evernote-Notizen muss der Nutzer zunächst aus Evernote heraus im ENEX-Format exportieren, bevor er diese Datei über die Seite www.memonic.com/tools/import/evernote in Memonic hochlädt. Memonic kündigt dabei an: „Dies kann einen Moment dauern. Wir schicken Ihnen ein E-Mail, sobald der Import fertig ist“. Bei mir war der Import aber ruckzuck erledigt und die importierten Notizen erschienen umgehend in meiner Memonic-Kollektion.

Beim Import der Evernote-Notizen werden neben Bildern und Notizenanhängen auch die Schlagwörter eingeschlossen, sofern der Nutzer nicht vergisst, dies beim Evernote-Export anzugeben.

Wenn ich jetzt noch einen Wunsch äußern dürfte: Schön wäre es, wenn ich meine Memonic-Notizen auch exportieren könnte. Und zwar nicht nur im Textverarbeitungsformat (z.B. für Word oder OpenOffice Writer), sondern in einem Format, das andere Notizenverwaltungsdienste wieder importieren können (also z.B. ENEX).

27. Juli 2011

Neue ApSIC-Xbench-Version erschienen:
ApSIC Xbench 2.9 Beta (Build 474)

ApSIC Xbench ist ein kostenloses Tool, mit dem ÜbersetzerInnen einfacher nach Terminologie suchen und die Qualität ihrer Übersetzungen besser sichern können. Die neue Programmversion ApSIC Xbench 2.9 BETA (Build 474) wurde am 25.07.2011 veröffentlicht (das derzeit aktuellste deutsche Benutzerhandbuch datiert vom 05.05.2011 und kann hier heruntergeladen werden).

Terminologiesuche

Mit ApSIC Xbench lassen sich bilinguale Dokumente in unterschiedlichsten Formaten (von einer Vielzahl von CAT-Tool-Herstellern) nach Terminologie durchsuchen. Das Handbuch nennt unter anderem die folgenden Formate (Liste stark gekürzt!):

  • TMX Translation Memories (*.TMX)
  • XLIFF-Dateien (*.XLF, *.XLIF, *.XLIFF)
  • aus Trados MultiTerm 5 exportierte Glossare (*.TXT)
  • Trados-Studio-Dateien (*.SDLXLIFF, *.SDLPROJ)
  • Trados-TagEditor-Dateien (*.TTX)
  • Word-Dateien im ungecleanten Trados- bzw. Wordfast-Format (*.DOC, *.RTF)
  • Wordfast-TMs (.*TXT)
  • Wordfast-Pro-TXML-Dateien
  • tabstoppgetrennte Textdateien, also z.B. Wordfast-Glossare (*.TXT)
  • Déjà-Vu-X/Idiom-Dateien (*.WSPRJ, *.DVPRJ)
  • Déjà-Vu-X/Idiom Translation Memories (*.WSTM, *.DVMDB)
  • STAR-Transit-2.6/XV-Verzeichnisstruktur
  • Logoport-RTF-Dateien (*.RTF)
  • PO-Dateien (*.PO)
  • aus dem IBM TranslationManager exportierte Translation Memories (*.EXP)
  • aus OpenTM2 exportierte Wörterbücher (*.SGM)
  • Microsoft-Software-Glossare (*.CSV)

Außerdem können AnwenderInnen über ApSIC Xbench auch Internetseiten nach Terminologie durchsuchen (mit bis zu zehn Tastaturkürzeln).

Qualitätssicherung

Der aktuelle Übersetzungsauftrag lässt sich als ApSIC-Xbench-Projekt definieren, für das verschiedene Qualitätssicherungsprüfungen durchgeführt werden können (auch diese Liste ist gekürzt):

  • Ermittlung unübersetzter Segmente
  • Ermittlung von Zahlenfehlern in der Übersetzung
  • Ermittlung von terminologischen Fehlern anhand einer Liste mit vorgegebener Terminologie
  • Ermittlung von inkonsistenten Übersetzungen (derselbe Ausgangstext wurde auf unterschiedliche Weise übersetzt)
  • Ermittlung von fehlenden Übersetzungen (Ausgangs- und Zielsegment sind identisch)

25. Juli 2011

Global Glossary über IntelliWebSearch abfragen

Das Global Glossary (Beschreibung siehe hier) kann über IntelliWebSearch abgefragt werden.

Die Einbindung ist in wenigen Schritten erledigt:

  1. Kopieren Sie zunächst den untenstehenden Code-Block in die Zwischenablage.
  2. Öffnen Sie in IntelliWebSearch das Sucheinstellungsfenster.
  3. Wählen Sie im Menü „Info-Austausch“ den Befehl „Aus Zwischenablage einfügen“.
  4. Klicken Sie auf die Schaltfläche „Übernehmen“.
  5. Fertig!
Label=Global Glossary
Start=http://www.globalglossary.org/Search.aspx?Text=
Finish=&SrcLang=en&TrgLang=de
Description=Global Glossary Search EN>DE
Notes=Lisa John, www.webjohn.de
Quotes Off=Yes
Pluses Off=Yes
Encoding=UTF-8
Interword Separator=
Case=1

22. Juli 2011

Internationale Arbeitsteilung

Als freiberuflich tätige Übersetzerin arbeite ich mit KundInnen und KollegInnen aus anderen Ländern zusammen – manchmal über Zeitzonengrenzen hinweg. Um da nicht den zeitlichen Überblick zu verlieren, haben sich in meinem Arbeitsalltag zwei Tools als nützlich erwiesen:

  1. zusätzliche Uhren im Infobereich der Taskleiste
  2. die Weltuhr im Google-Kalender

Zusätzliche Uhren im Infobereich der Taskleiste

Auf Windowssystemen werden im Infobereich der Taskleiste (Systray) – meist rechts unten auf dem Bildschirm – Datum und Uhrzeit angezeigt. Es ist (in Windows 7) möglich, hier nicht nur eine, sondern bis zu drei Uhrzeiten einzustellen. Bewegt man die Maus über die Datumsangabe im Systray, werden die anderen Uhrzeiten mit eingeblendet:

Durch einen Linksklick auf die Datumsangabe im Systray werden die Uhren voll eingeblendet:

Das Schöne an dieser Lösung: Es muss kein zusätzliches Programm installiert werden, denn die Windows-7-Bordmittel reichen aus. Der Haken an der Sache: Es lassen sich nur maximal drei Uhrzeiten einstellen.

Die Weltuhr im Google-Kalender

Wer mehr Uhrzeiten braucht und einen Google-Kalender führt, kann dort die Weltuhr mit seinen individuell benötigten Zeitzonen einstellen:

Der Haken an dieser Lösung: Die „Weltuhr“ lohnt sich meines Erachtens nur für Leute, die den Google-Kalender sowieso schon nutzen, und die Zeitzonenbenennungen sind außerdem festgelegt (d.h. ich kann selbst keine Namen eintragen). Das Schöne an der Weltuhr: Es lassen sich beliebig viele Uhrzeiten einstellen. Und ich sehe direkt, ob bei meinen KundInnen und KollegInnen Tag oder Nacht ist.

Weitere Tipps

Zwei Kolleginnen (Judy und Dagmar Jenner) empfehlen in ihrem Blog die Website www.timeanddate.com – auch eine gute Lösung. Einen Blick wert sind auch FoxClocks (ein Add-on für Firefox) und Qlock (eine Website).

21. Juli 2011

Noch'n Wörterbuch – diesmal global

Wo wir gerade beim Thema Wörterbücher sind: Das Global Glossary ging am 9. Mai 2011 online und bezeichnet sich selbst als das fleißigste Wörterbuch der Welt.

Es ist kein Mitmach-Wörterbuch, sondern eine Metasuchmaschine, die ihre Daten aus Open-Source-Wörterbüchern und -Glossaren bezieht. Das Global Glossary enthält nach eigenen Angaben derzeit 25  Millionen Einträge in 95 Sprachen. Es nutzt unter anderem die folgenden Datenquellen:

Das K.-o.-Kriterium für die Benutzung eines Wörterbuchs ist natürlich die Qualität. Das Global Glossary wendet automatische Filter zur Qualitätssicherung an. Es warnt aber selbst vor möglicherweise vorhandenen Rechtschreib- und Zuordnungsfehlern: die Wortlisten seien lediglich als „Rohdaten“ zu verstehen, die Denkanstöße geben und im Einzelfall mehr oder minder hilfreich sein könnten.

Dem Problem der Beurteilung, wie gut die Qualität einzelner Einträge ist, könnte das Global Glossary begegnen, indem es die Quelle für den jeweiligen Eintrag angibt (wie es Linguee vormacht). Vielleicht kommt das noch, das Global Glossary ist schließlich noch ein junges Projekt.

Zum Abschluss ein Screenshot des Ergebnisses der Suche nach „piece“ für die Sprachrichtung Englisch-Deutsch:

17. Juli 2011

Dreieinhalb Mitmach-Wörterbücher

Fast alle kostenlosen Wörterbücher im Netz bieten den BenutzerInnen die Möglichkeit, Einträge hinzuzufügen, zu erweitern oder abzuändern. Um solche Mitmach-Wörterbücher soll es heute gehen. Genauer: um zweisprachige Mitmach-Wörterbücher für meine Arbeitssprachen Englisch und Deutsch. Natürlich gibt es viel mehr als „dreieinhalb“ Mitmach-Wörterbücher im Netz, aber ich will mich hier auf die Websites beschränken, auf denen ich einigermaßen regelmäßig nachschlage: pons.eu, dict.cc und leo und als das „dreieinhalbte“ Wörterbuch noch Linguee.

PONS.eu

Seit Oktober 2008 gibt es das Online-Wörterbuchangebot von PONS auf www.pons.eu. Derzeit bieten die Lexik-Datenbanken von PONS Stichwörter, Wendungen und Übersetzungen in den Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch, Griechisch, Italienisch, Latein, Polnisch, Portugiesisch, Russisch, Slowenisch, Spanisch und Türkisch. Glossare liegen in den Sprachen Dänisch, Niederländisch, Norwegisch, Schwedisch, Tschechisch und Ungarisch vor.

Bereits in der FORUM-Ausgabe vom Dezember 2008 (FORUM ist die Mitgliederzeitschrift des Fachverbandes der Berufsübersetzer und Berufsdolmetscher ATICOM) habe ich in dem Artikel „www.pons.eu – Neue Wörterbuchseite im Praxistest“ beschrieben, was mich an diesem Online-Wörterbuch so reizt:

Der Ernst Klett Verlag wagt [...] als erster renommierter Sprachenverlag im deutschsprachigen Raum den Spagat zwischen kostenlosem Internetangebot und lexikologisch fundierten Inhalten und gleichzeitig zwischen herkömmlicher lexikographischer Arbeit und Web-2.0-Interaktivität: Seit Mitte Oktober 2008 hat Klett auf www.pons.eu ein riesiges Onlinewörterbuch (laut Verlagsangabe mit mehr als 3,5 Millionen Einträgen) als Betaversion ins Netz gestellt. [...]

Falls jemand einen fehlerhaften Wörterbucheintrag entdeckt, kann er diesen Fehler bzw. Verbesserungsvorschläge melden, indem er das Feedback-Formular benutzt, das in jedem Eintrag durch einen Klick auf das Briefumschlagsymbol [...] zugeschaltet werden kann. [...]

Die Stärke des Onlinewörterbuchs sind die Rückmeldungsmöglichkeiten der Benutzer. Wörterbuchlücken lassen sich von den Benutzern durch das Anlegen eines eigenen OpenDict-Eintrags schließen. OpenDict ist der Wörterbuchteil, in dem jeder Nutzer (nach einer kurzen Anmeldung) Einträge neu anlegen oder verändern kann. Diese Neueinträge werden nach Verlagsangaben von der PONS-Wörterbuchredaktion geprüft. Bei jedem Eintrag ist zudem vermerkt, wer ihn angelegt oder bearbeitet hat (über den Link „Autoren & Versionen“).

Seit Mitte Juni 2011 hat PONS die Möglichkeiten zur Vernetzung der BenutzerInnen verbessert und die „PONS Community“ geschaffen. BenutzerInnen können sich persönliche Mitteilungen zuschicken oder, in Social-Networks-Manier, anderen NutzerInnen „folgen“.

An meinem persönlichen Fazit vom Dezember 2008 hat sich nichts geändert:

Das Onlinewörterbuch auf pons.eu ist ein [...] Projekt, das [...] einen erstaunlichen Funktionsumfang bietet und durch seine Qualität und die unkomplizierten Möglichkeiten zur Mitgestaltung und Verbesserung besticht. Für mich ist es ein professionelles Werkzeug, das ich an meinem Übersetzerarbeitsplatz nicht mehr missen möchte!

dict.cc

Seit Herbst 2002 betreibt der Österreicher Paul Hemetsberger mit einem etwas anderen Ansatz Online-Wörterbücher auf dict.cc. Das deutsch-englische Vokabular dieses Wörterbuches stammt aus dem Deutsch-Englisch-Wörterbuch der TU Chemnitz (mit Genehmigung von Frank Richter), den Übersetzungen aus Mr Honey's Business Dictionary (von Winfried Honig) und den zahlreichen Eingaben der Besucher von dict.cc.

Neben Deutsch-Englisch gibt es auf dict.cc eine große Vielzahl weiterer Sprachenpaare mit Deutsch bzw. Englisch und Bulgarisch, Dänisch, Französisch, Italienisch, Niederländisch, Polnisch, Portugiesisch, Russisch, Spanisch, Tschechisch, Ungarisch, Türkisch usw. (um nur eine Auswahl zu nennen).

Die dict.cc-NutzerInnen sind nicht nur für die Erstellung neuer Einträge, sondern auch für ihre Überprüfung zuständig (siehe www.dict.cc):

dict.cc möchte es seinen Benutzern ermöglichen, ihr Wissen mit anderen zu teilen. Wenn eine bestimmte Englisch-Deutsch-Übersetzung noch nicht im Wörterbuch enthalten ist, kann sie von jedem Benutzer eingetragen werden. Bevor die Übersetzung für alle sichtbar wird, muss sie von mehreren anderen Besuchern geprüft werden. [...]

Die Fehlerfreiheit der Übersetzungen kann nicht garantiert werden, aber jeder Übersetzungsvorschlag wird garantiert überprüft. Mögliche Fehler können per Klick auf den Info-Button [i] direkt über die Suchergebnisseiten gemeldet werden.

dict.cc nutze ich bei Fachübersetzungen eher selten, da ich hier mitunter Sachgebiets- und sonstige Angaben vermisse. Andererseits habe ich hier auch schon den einen oder anderen terminologischen Schatz gehoben.

LEO

Das meines Wissens älteste nennenswerte Online-Wörterbuchprojekt ist LEO. Die LEO-Wörterbuchgeschichte reicht bis ins Jahr 1995 zurück, als ein deutsch-englisches Wörterbuch dieses Namens aufgesetzt wurde, das „durch die Mitarbeit zahlreicher Helfer bald einen respektablen Stand erreichte“ (www.leo.org/leogeschichte_de.html).

LEO bietet derzeit die Sprachenpaare Deutsch-Englisch, Deutsch-Französisch, Deutsch-Spanisch, Deutsch-Chinesisch, Deutsch-Italienisch und Deutsch-Russisch.

Jeder Benutzer kann Fehler im Wörterbuch über ein Fehlerformular melden. Registrierte LEO-NutzerInnen können Neueinträge für das Wörterbuch entweder in Form von Wortlisten oder aber als Einzelvorschläge über das Forum Neuer Eintrag für LEO einsenden. Änderungswünsche und Einsendungen über das Fehlerformular und das Neueintragsforum werden vom LEO-Team ausgewertet. Dies kann jedoch länger dauern, da es bei LEO derzeit „nur eine Kraft gibt, die sich um die Einsendungen kümmern kann“ (FAQ auf dict.leo.org).

Für professionelle ÜbersetzerInnen ist LEO meines Erachtens nur eingeschränkt nutzbar, da oft grundlegende grammatische, syntaktische, stilistische und sonstige Angaben fehlen.

Linguee

Ganz anders gestrickt ist Linguee. Diese Spezialsuchmaschine nutzt das „Web als Wörterbuch“ und durchsucht dabei „Millionen von Sätzen, die von anderen Menschen übersetzt wurden“.

Linguee nahm im April 2009 den Betrieb auf. Die wichtigste Quelle sind Webseiten und ihre Übersetzungen, „insbesondere professionell übersetzte Webseiten von Firmen, Organisationen und Universitäten“ sowie übersetzte EU-Dokumente und Patentschriften (nach eigener Auskunft von Linguee über Linguee).

Derzeit gibt es Linguee für die Sprachenpaare Englisch-Deutsch, Englisch-Spanisch, Englisch-Französisch und Englisch-Portugiesisch. Als weitere Sprachen sollen Chinesisch und Japanisch hinzukommen.

Die große Stärke von Linguee, dass nämlich Übersetzungen im vollständigen Satzzusammenhang durchsucht werden, stellt auch gleichzeitig die große Schwäche dar: bei der Suche nach Wörtern und Ausdrücken hängt die Qualität der Treffer direkt von der Qualität der automatisch aus dem Internet extrahierten Übersetzungen ab. Es gibt daher ein Symbol für überprüfte Übersetzungen (grünes Häkchen) und ein Symbol für nicht geprüfte Übersetzungen (gelbes Warndreieck). Die NutzerInnen werden zum Mitmachen aufgefordert und können die Qualität einzelner Satzpaare positiv oder negativ bewerten. Interessant ist, mit welcher Technik versucht wird, die Qualität automatisch zu beurteilen (Quelle: über Linguee):

Ein Computerprogramm, ein sogenannter Crawler, durchsucht automatisiert das Internet nach Webseiten, welche in zweisprachiger Form vorliegen. Diese werden automatisch erkannt und übersetzte Sätze und Wörter werden extrahiert. Danach beurteilt ein Machine-Learning-Algorithmus die Qualität dieser Texte und sortiert die Satzbeispiele hoher Qualität heraus, um sie im Dienst zu verwenden. Dieses System kann aus dem Nutzerfeedback selbständig Kriterien für gute und schlechte Übersetzungen hinzulernen. Es hat beispielsweise selbständig herausgefunden, dass eine Seite meist automatisch übersetzt ist, wenn auf ihr das Wort "Wordpress" vorkommt und gleichzeitig viele Wörter sehr direkt übersetzt sind. Durch Training erlernt der Algorithmus selbständig tausende solcher Zusammenhänge und kann die hochqualitativen Übersetzungen inzwischen effizient herausfiltern. Unsere Server haben bisher über 1 Billion Sätze miteinander verglichen und bewertet, am Ende wurden jedoch nur etwa 0,001%, also 100 Millionen übersetzte Satzbeispiele in Linguee übernommen. Diese Automatisierung ist also die Grundlage dafür, dass Linguee überhaupt funktioniert.

Zusätzlich bietet Linguee ein offensichtlich redaktionell gepflegtes Wörterbuch, das zu jeder gefundenen Übersetzung des Wortes die Häufigkeit der verschiedenen Übersetzungsmöglichkeiten angibt.

Auf Linguee suche ich für Fachübersetzungen angesichts großteils fehlender lexikalischer und sonstiger Angaben eigentlich nur nach Spezialtermini, die ich in den drei oben genannten Online-Wörterbüchern nicht gefunden habe oder gar nicht erst erwarte. Wenn ich einen vielsprechenden Treffer auf Linguee finde, rufe ich oft über den darunterstehenden Link die Ursprungswebseite auf, von der der Treffer stammt – zum einen, um die Qualität besser einschätzen zu können, zum anderen aber auch, weil ich dort wichtige Zusatzinformationen vermute (und oft auch finde).

Nachtrag: Linguee lässt sich auch über click.to abfragen. Eine Anleitung zur click.to-Integration findet sich hier.

Noch mehr Mitmach-Wörterbücher

Weitere interaktive Mitmach-Wörterbücher, die ich gelegentlich konsultiere, sind BEOLINGUS (Online-Wörterbuch der TU Chemnitz) und Reverso. In beiden Fällen ist die Mitmach-Schwelle relativ niedrig, das heißt, NutzerInnen müssen sich nicht aufwändig registrieren, um Verbesserungs- oder Änderungsvorschläge zu machen.

Und ihr?

Welche Mitmach-Wörterbücher nutzt ihr? Ich freue mich auf eure Kommentare.

12. Juli 2011

Firefox-Add-on zum Organisieren von Suchmaschinen

Gestern fiel mir endlich ein Firefox-Add-on vor die Füße, auf dessen Existenz ich nicht mehr zu hoffen gewagt hatte: Organize Search Engines (von Dr. Evil, von dem übrigens auch Add to Search Bar stammt).

Mein Suchmaschinensammelsurium in der Firefox-Suchleiste sah bisher so aus:

Mit Organize Search Engines kann ich hier mit Trennlinien und Ordnern für Suchmaschinengruppen endlich Übersicht schaffen!

Mein herzlicher Dank für den Hinweis auf diese Firefox-Erweiterung geht an Fabio Said mit seinem Blog-Beitrag 10 Firefox Extensions for Translators.

PS

Mit der Firefox-Erweiterung Add to Search Bar kann der Nutzer jedes beliebige Suchfeld auf einer Webseite zur Firefox-Suchleiste hinzuzufügen. Das Plugin erweitert hierzu das Kontextmenü von Firefox so, dass der Benutzer mit einem Rechtsklick in das Suchfeld der Suchmaschinenseite diesen Suchanbieter mit dem Befehl „Zur Suchleiste hinzufügen“ in seine Suchleiste integrieren kann. Zusätzlich lassen sich noch Name und Icon der Suchmaschine anpassen.

[Wer noch mehr wissen will: Der Werkzeugkasten meiner Website enthält Kurzbeschreibungen zu weiteren Firefox-Add-ons und grundsätzliche Hinweise zur Erweiterung der Firefox-Suchleiste.]

6. Juli 2011

Manypedia

Seit kurzem gibt es Manypedia, ein Projekt von Paolo Massa und Federico Scrinzi, das Wikipedia-Artikel in zwei verschiedenen Sprachfassungen auf einer Seite nebeneinander darstellt. Der Benutzer soll so die unterschiedlichen Perspektiven sprachlich verschiedener Wikipedia-Ausgaben bequem miteinander vergleichen können.

Leider wird bei der Auswahl der zwei Wikipedia-Artikel der zweite Artikel in die Sprache des ersten übersetzt[1].

Damit ist Manypedia für ÜbersetzerInnen natürlich erst einmal wenig interessant, doch vielleicht gibt es ja irgendwann die Möglichkeit, auch die unübersetzten Seiten zu vergleichen. Die E-Mail-Adresse für Verbesserungsvorschläge lautet manypedia bei gmail Punkt com.
Schreibet zuhauf!

Nachtrag vom 23.09.2011: Die Anregung ist von den Manypedia-Machern aufgegriffen worden und Manypedia ermöglicht jetzt auch den Vergleich von unübersetzten Seiten. Ich freu mich riesig.


[1] Maschinenübersetzung über die Google Translate API (wird bekanntlich als kostenloser Dienst am 1. Dezember 2011 abgeschaltet).