19. November 2010

Österreich, du hast es besser

Der Sprachendienst der Österreichischen Nationalbank pflegt eine Terminologiedatenbank, die derzeit knapp 39 000 Termini umfasst. Das Schöne daran:

Dieser deutsch-englische Fachwortschatz ist unter www.oenb.at/dictionary/ öffentlich zugänglich.

Und noch schöner ist: man kann diese Suchseite über ein Fixundfertig-Plugin in die Suchleiste seines Browsers aufnehmen.

15. November 2010

TAUSens TM-Fundus zur Terminisuche nutzen

Das wäre super, wenn auch Otto Normalübersetzer die Translation Memories von Microsoft, SWIFT, SDL und anderen Großunternehmen nutzen könnte! Wäre? Ist! Wenigstens zur Terminisuche. Denn diese Unternehmen sind Mitglieder der TAUS Data Association (TDA), deren TM-Fundus über die TAUS-Suchseite für die Terminisuche öffentlich zugänglich ist. Und zwar auch für Nichtmitglieder – kostenlos und ohne Registrierung.

Die TAUS Data Association stellt ihren Mitgliedern eine sichere Plattform zur Verfügung, über die die Mitglieder ihre Translation Memories innerhalb der Organisation veröffentlichen und im Gegenzug die TMs von anderen Mitgliedern nutzen können.

Mitglied oder Nichtmitglied?

Der Unterschied zwischen Mitgliedern und Nichtmitgliedern besteht – neben den Kosten – in der Art des Zugriffs auf die Daten: Mitglieder können den TM-Fundus in ihren Arbeitsablauf einbinden (also mit dem jeweils benutzten CAT-Tool auch zur Hebung von Fuzzy-Match-Schätzen nutzen), während Nichtmitglieder lediglich die TAUS-Terminisuche nutzen können (vergleichbar mit der Konkordanzsuche in einem CAT-Tool).

TAUS Search, TAUS Widget und TAUS-Suchplugin

Für den kostenfreien Zugang zur Terminisuche in den TMs stehen drei Wege offen:

  • TAUS Search“, die Suchseite auf der TAUS-Website
  • TAUS Widget“, eine Desktop-Anwendung, für deren Nutzung eine (kostenlose) Registrierung notwendig ist
    (Systemvoraussetzungen: Betriebssystem Windows 2000, Windows XP, Windows Vista, Windows 7, Mac OS X 10.5.7, Debian Linux oder Redhat Linux plus Java Runtime Environment (JRE) 6: 1.6.0_x)
  • die Suche über die Browser-Suchleiste, nachdem diese mit einem Plugin erweitert wurde (die Zwei-Klick-Installation ist über www.webjohn.de/suchleistenerweiterung.htm#fixundfertigplugins abrufbar)

Fachgebiete und TM-Geber

Die Terminisuche in den TMs kann eingegrenzt werden. Dabei sind derzeit folgende Fachgebiete aufgelistet:

  • Computer Hardware
  • Computer Software
  • Consumer Electronics
  • Industrial Manufacturing
  • Legal Services
  • Pharmaceuticals and Biotechnology
  • Professional and Business Services

Bei der Suche ist auch eine Differenzierung nach Dokumententyp (z.B. Normen) möglich.

Zu den Mitgliedern, die ihre TMs zur gemeinsamen Nutzung freigegeben haben, gibt die TAUS-Website folgende Auskunft:

  • AAMT
  • ABBYY
  • Able Translations
  • Adobe
  • AILIA
  • Alaya
  • Alpha CRC
  • Amesto
  • Applications Technology, Inc. (AppTek)
  • Applied Language Solutions
  • Aquarius
  • ATA (Association of Translation Agencies)
  • Autodesk
  • Biro 2000
  • BYU Center for Language Studies
  • CA Technologies
  • Carmazzi Global Solutions
  • Celer Soluciones
  • Cisco Systems
  • CLS Communication
  • Cross Language
  • DELL
  • DIADEIS
  • eBay Inc.
  • Eleka Ingeniaritza Linguistikoa
  • EMC
  • Gemino
  • Global textware bv
  • HiSoft
  • Intel
  • Jensen Localization BV
  • Jonckers
  • KCSL Inc.
  • Lingotek
  • Linguistic Systems Inc.
  • Lingva-by
  • LionBridge
  • Logrus International
  • McAfee
  • Microsoft
  • Molina Healthcare, Inc.
  • Moravia
  • Morphologic
  • Multicorpora
  • Oracle
  • Pangeanic
  • Paris University
  • PROMT
  • PTC
  • PTSGI
  • Safaba Translation Solutions
  • SDL
  • Skrivanek
  • SMART SOFT SERV SRL
  • SWIFT
  • Sybase
  • Symantec
  • Tilde
  • Translavic BV
  • Universitat de Valencia
  • University of Copenhagen
  • University of Leeds
  • University of Western Sydney
  • Uppsala University
  • Via Language
  • Welocalize
  • Welsh Language Board
  • WIPRO
  • Xerox

(Quelle: TDA-Mitgliederverzeichnis, Stand 12.11.2011)

Zusätzlich werden bei der TAUS-Suche als TM-Eigentümer folgende Unternehmen und Einrichtungen erwähnt:

  • Avocent
  • Europäische Kommission
  • Europäische Arzneimittelagentur
  • Europäisches Parlament
  • OMAX Corporation
  • Sony
  • Sun Microsystems

Und wie gesagt: Ausprobieren kostet nix.

9. November 2010

Wer kennt CSEs?

Recht wenige ÜbersetzerInnen, scheint mir. Und ich finde, CSEs sollten bekannter sein.

Was ist CSE?
CSE ist Googles Kürzel für Custom Search Engine (also „benutzerdefinierte Suchmaschine“). Eine derartige Google-Suchmaschine durchsucht ausschließlich (oder vorrangig) die vom Benutzer festgelegten Internetseiten. Der Benutzer kann seine Einträge auch verschlagworten – diese sogenannten Verfeinerungen können dann zum Aussieben der Suchergebnisse genutzt werden.

Was hat das mit dem Übersetzen zu tun?
Benutzerdefinierte Suchmaschinen können die Recherche erheblich vereinfachen, indem nicht das gesamte Web, sondern nur der für den jeweiligen Recherche- bzw. Übersetzungsauftrag relevante Ausschnitt durchkämmt wird. Zum Beispiel durch die Beschränkung der Suche auf meine Lieblingswörterbücher im Netz oder auf die Internetseiten, die ich zu einem bestimmten Themengebiet zusammengestellt habe.

Welche besonderen Vorteile bieten CSEs?
Vorteile gegenüber welchen anderen Tools? Zum Vergleich möchte ich IntelliWebSearch, SearchBar und das Firefox-Add-on mid heranziehen (ich weiß, ich vergleiche hier Äpfel und Birnen). Alle drei Suchtools haben bei vielen Suchaufgaben zweifellos ihre Berechtigung, aber CSEs

  • präsentieren alle Suchergebnisse auf einer Seite (auf einem Tab anstelle von mehreren)
  • bieten die Möglichkeit, die Suchergebnisse über die eingetragenen Schlagworte (Verfeinerungen) einzugrenzen

Einen Nachteil will ich auch nicht verschweigen: IntelliWebSearch und mid bringen schon eine ganze Reihe von Webadressen mit, während eine neue CSE bei Null anfängt und erst mit Webadressen gefüttert werden muss.

Wer kann CSEs bearbeiten?
Jeder, der bei Google registriert ist (mit einem kostenlosen Google-Konto), kann eine oder mehrere CSEs erstellen.
An einer CSE mitarbeiten kann jeder, der vom Besitzer einer CSE zum Erstellen von Beiträgen eingeladen wurde.

Welche CSE nutze ich?
Meine eigenen, öffentlich zugänglichen Suchmaschinen:

Und du/Sie?
[Antworten per Kommentar sind sehr willkommen – hier drunter ⇓]

PS
Eine Glossar-Suchmaschine auf CSE-Basis stellt Dirk Nolte in seinem Blog-Beitrag Glossary Crawler, die Glossar-Suchmaschine vor. Die entsprechende Suchmaschine ist unter www.glossary-crawler.org zu finden.

Nachtrag vom 29.03.2012: Eine neuere CSE ist Translation 2.0, die ich in Benutzerdefinierte Suchmaschinen speziell für ÜbersetzerInnen vorstelle.