29. September 2011

Berufliche Vernetzung – Mailinglisten, Facebook, Google+ & Co.

„Der arme Übersetzer“ von Carl Spitzweg ;-)
Der arme Poet von Carl Spitzweg, von Cybershot800i unter einer gemeinfreien Lizenz veröffentlicht

Freiberufliche ÜbersetzerInnen arbeiten im stillen Kämmerlein. Dieses Einzelkämpferklischee mag teilweise richtig sein, aber auch EinzelkämpferInnen sind darauf angewiesen, sich beruflich zu vernetzen. Viele ÜbersetzerInnen verlassen dazu das gute Stübchen und besuchen Fortbildungsveranstaltungen von Berufsverbänden oder Kollegentreffen und Übersetzerstammtische (Liste hier), viele gehen aber auch nur virtuell aus und vernetzen sich über berufsbezogene Mailinglisten, Blogs, ProZ.com, Twitter, Facebook und Google+. Diese sozialen Medien sollen im Folgenden kurz vorgestellt werden.

Mailinglisten

Die Nutzung berufsbezogener Mailinglisten scheint nur schleppend zuzunehmen, wenn überhaupt. Die deutschsprachigen Übersetzer-Mailinglisten mit dem höchsten Nachrichtenaufkommen sind meines Wissens pt_ und u-forum.

Nachtrag vom 16.10.2011: Die größte verbandsungebundene englischsprachige Mailingliste für Übersetzungsthemen ist offensichtlich Rosetta-L.

pt-Mailingliste

Die pt-Mailingliste ist bei Yahoo! angesiedelt, so dass die Beiträge archiviert werden und von den Gruppen-Mitgliedern durchsucht werden können.

Die Entwicklung des Nachrichtenaufkommens auf der pt-Mailingliste ist rückläufig (aktuelle Jahre vorne, ältere hinten):


Stand: 28.09.2011

u-forum

u-forum ist eine rein mail-basierte Mailingliste. Nach Ansicht des Betreibers Alexander von Obert hat das den Vorteil, dass die Beiträge nicht im Internet archiviert werden: „Egal, was ein Teilnehmer von sich gibt, er hinterlässt keine öffentlich zugängliche [sic!] Spuren“ (Quelle: www.techwriter.de).

Nach Angaben des Betreibers werden über u-forum monatlich 600 Nachrichten verschickt [die Aktualität dieser Angabe lässt sich leider nicht prüfen].

Blogs

Die ausführliche Darstellung der Vorzüge von Blogs als Vernetzungsmedium würde den Rahmen dieses Beitrags sprengen. Vielleicht schreibe ich ein andermal darüber. (-:

Google+

Seit dem 20.09.2011 ist das soziale Netzwerk Google+ für alle offen (siehe auch meine Tipps zu Google+). Google+ befindet sich zwar noch in der Betaphase, aber es hat sich schon einiges getan – auch viele ÜbersetzerInnen nutzen Google+ bereits zum „Networking“ (obwohl es noch keine Unternehmenskonten gibt).

Um die Vernetzung unter ÜbersetzerInnen auf Google+ zu erleichtern, gibt es ein Ü-Netz für ÜbersetzerInnen.

Facebook

Facebook ist bekanntlich mehr als ein soziales Netz für Privatpersonen – auch viele Freiberufler und Firmen nutzen die Plattform zu beruflicher Selbstdarstellung, Werbung und Kundenbindung, indem sie eine eigene Seite in der Kategorie „Unternehmen, Organisation oder Institution“ mit Inhalten füllen.

Für freiberufliche ÜbersetzerInnen ist darüber hinaus auch die „Gruppen“-Funktion auf Facebook interessant: hier bieten sich geschlossene Gruppen für den Austausch zu berufsspezifischen Themen und die Vergabe von Aufträgen an.

Gute Tipps zur beruflichen Nutzung von Facebook enthält der in c’t 17/2011 erschienene Artikel Geschäftsstelle – Facebook-Seiten als Marketingkanal.

Twitter

Twitter ist ein Kurznachrichtendienst, über den Textnachrichten (mit maximal 140 Zeichen) versandt werden können („Tweets“).

Twitter-NutzerInnen können anderen NutzerInnen „folgen“. Praktisch ist die Möglichkeit, Twitter-NutzerInnen in Gruppen („Listen“) zusammenzufassen und deren Nachrichten dort zu verfolgen. Und: auch die Listen anderer Twitterer lassen sich abonnieren. Übersetzerspezifische Listen, die es zuhauf gibt, erleichtern so die Vernetzung.

ProZ.com

ProZ.com ist ein weltweites Übersetzernetzwerk, das unter anderem spezielle Foren für Terminologiefragen (KudoZ), unterschiedlichste Foren zu übersetzungsspezifischen Themen und eine Datenbank (Blue Board) mit Auftraggebern einschließlich ihrer Bewertungen durch Auftragnehmer enthält.

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