17. Dezember 2010

Noch mehr Elefantenhirn

Gestern kündigte dieser virtuelle Gedächtnisdienst, wie heißt er doch gleich ... ja richtig, Evernote, die Erhöhung des monatlichen Upload-Volumens an, und zwar sowohl für die kostenlose als auch die kostenpflichtige Produktvariante. In der kostenlosen Variante kann der Nutzer nun maximal 60 MB hochladen (statt bisher 40 MB), in der Premium-Version sind es 1 GB (statt 500 MB).

Wer Evernote noch nicht kennt, kann meinen Blog-Eintrag Das Beste der letzten zehn Tage: ein elefantöses Gedächtnis lesen oder sich auf der Webseite Erste Schritte mit Evernote informieren.

14. Dezember 2010

Wordfast-Lizenzbedingungen

Die Wordfast-Lizenzbedingungen des Wordfast End User License Agreement (EULA) stiften leider immer wieder Verwirrung. Eine Zusammenstellung der häufigsten diesbezüglichen Fragen und Antworten enthält die Seite Frequently Asked Questions on Buying a Wordfast License, die ich im Folgenden kurz zusammenfasse:

1. Die Wordfast-Lizenz

Eine Wordfast-Lizenz ist nötig, um die Vollversion von Wordfast uneingeschränkt nutzen zu können. Die Wordfast-Lizenz berechtigt den Käufer,

  • die Software zu installieren und zu nutzen,
  • die E-Mail-Hotline ab dem Kaufdatum ein Jahr lang in Anspruch zu nehmen,
  • drei Jahre lang (ebenfalls ab dem Kaufdatum gerechnet) neuere Wordfast-Versionen herunterzuladen, zu installieren und zu nutzen,
  • für seine Wordfast-Installation drei Jahre lang (ab dem Kaufdatum gerechnet) eine Relizenzierung durchzuführen (d.h. eine oder mehrere neue Lizenznummern zu erhalten – Näheres folgt unter Relizensierung).

2. Auf wie vielen Computern darf der Käufer Wordfast benutzen?

Das hängt davon ab, ob der Käufer ein Freiberufler oder ein Unternehmen ist.

  • Ein Freiberufler darf mit einer Lizenz Wordfast auf zwei eigenen Computern benutzen (z.B. Desktoprechner und Laptop). Für Freiberufler gilt also: „eine Lizenz für zwei Computer“.
  • Ein Unternehmen benötigt für jeden Rechner, auf dem Wordfast benutzt wird, eine Lizenz. Also: im Fall von Unternehmen berechtigt jede Lizenz zur Nutzung von Wordfast auf genau einem Rechner.

Das Relizensierungsverfahren ist für beide Arten von Käufern gleich.

3. Was bedeutet Relizenzierung?

Eine Lizenznummer passt immer zu genau einer Installationsnummer. Diese Installationsnummer wird von Wordfast bei der Installation automatisch erzeugt und hängt von bestimmten Eigenschaften des jeweiligen Computers ab. Die Installationsnummer ändert sich z.B. bei einem Wechsel der Microsoft® Word-Version [bei Nutzung von Wordfast Classic], einem Wechsel des Betriebssystems oder einer Neuformatierung der Festplatte eines Computers oder natürlich bei der Installation von Wordfast auf einem anderen Computer. In diesen Fällen ist eine Relizensierung notwendig, d.h. der Käufer muss sich bei Wordfast eine neue Lizenznummer besorgen, die zu seiner neuen Installationsnummer passt.

Wird die Relizensierung öfter als vier Mal in einem Jahr durchgeführt (was in seltenen Ausnahmefällen vorkommen kann), so muss der Käufer die Gründe für die häufige Relizensierung in einer E-Mail erklären. So soll der Missbrauch des Lizenzsystems verhindert werden.

Versucht ein Käufer, sich nach dem Ablauf von drei Jahren ab Kaufdatum im Rahmen der Relizensierung eine neue Lizenznummer zu beschaffen, so wird er aufgefordert, zuerst seine Wordfast-Lizenz zu verlängern. Der Preis für die Verlängerung beträgt 50% des aktuellen Listenpreises einer Volllizenz. Auch die Verlängerung der Lizenz läuft dann wieder drei Jahre.

4. Wie erreicht man die Wordfast-Hotline?

Die E-Mail-Hotline von Wordfast ist ebenfalls über www.wordfast.net > community > login erreichbar.

5. Wie lange kann der Käufer Wordfast benutzen?

Die Lizenz berechtigt den Käufer dazu, Wordfast nach dem Kauf drei Jahre lang auf einem bzw. zwei Computern (siehe oben) zu benutzen, neuere Wordfast-Versionen herunterzuladen und zu installieren und neue Lizenznummern im Rahmen der Relizensierung zu erhalten. Darüber hinaus kann der Käufer Wordfast Classic aber auch nach Ablauf der Drei-Jahres-Frist weiterbenutzen, solange sich die Installationsnummer nicht ändert. Zumindest in der Vergangenheit war dies problemlos möglich.

6. Gibt es Wordfast auch umsonst?

Unter bestimmten Bedingungen können Lehreinrichtungen und nichtstaatliche humanitäre Organisationen Wordfast kostenlos nutzen (siehe Wordfast-Website).

Ausdrücklich warnen möchte ich vor der alten Version 3.35x vom September 2002, die auf anderen Websites als www.wordfast.net (bzw. www.wordfast.com) mitunter als kostenlose Wordfast-Version angepriesen wird, die aber in keiner Weise mehr dem aktuellen technischen Stand entspricht.

7. Link zur Wissensdatenbank von Wordfast

Wer sich noch ausführlicher über das Wordfast-Lizenzsystem informieren möchte, kann in der Wordfast Knowledge Base nachlesen (auf Englisch).

Alle Auskünfte nach bestem Wissen, aber ohne jede Gewähr!

Wordfast wird ab Jahresbeginn 2011 teurer

Ab dem 1. Januar 2011 erhöht Wordfast die Preise, und zwar deutlich. Wer also sowieso mit dem Kauf von Wordfast liebäugelt, sollte noch vor Jahresende zuschlagen. Dasselbe gilt für Wordfast-Nutzer, deren Lizenz bereits ausgelaufen ist oder bald ausläuft - auch hier lohnt es sich in vielen Fällen, die Lizenz noch im alten Jahr zu verlängern.

Preise bis 31.12.2010

  • Eine Lizenz für Wordfast Translation Studio (WfTS) – also Wordfast Classic und Wordfast Pro im Paket – kostet derzeit 330 €.
  • Ab drei WfTS-Lizenzen gibt es einen Mengenrabatt (315 € je Lizenz).
  • Wird eine Lizenz lediglich verlängert, dann kostet sie die Hälfte des regulären Preises, also 165 €.

Außerdem gelten für bestimmte Länder weitere Ermäßigungen.

Preise ab 01.01.2011

Ab Jahresanfang 2011 sind die beiden Wordfast-Produkte Classic und Pro wieder „entbündelt“ erhältlich.
  • Wordfast Classic allein kostet dann 350 €.
  • Wordfast Pro allein kommt ebenfalls auf 350 €.
  • Und Wordfast Classic und Wordfast Pro kosten gebündelt als Wordfast Translation Studio 500 €.
  • Der Preis für eine Lizenzverlängerung beträgt die Hälfte des aktuellen Normalpreises.

Außerdem gelten auch hier für bestimmte Länder weitere Ermäßigungen.

Sonstige Hinweise

  • Alle genannten Preise sind Nettopreise (ohne MWSt).
  • Wer seine Lizenz verlängern möchte, kann hier eine Abkürzung zur entsprechenden Wordfast-Seite nehmen.
  • Alle Auskünfte ohne Gewähr!

10. Dezember 2010

AROUND und * in der Google-Suche (Nachschlag)

In der Folge meines gestrigen Blog-Beitrags entspann sich auf der pt-Mailingsliste eine kurze Diskussion über den Unterschied zwischen AROUND und * in der Google-Suche. Das Ergebnis dieser Diskussion will ich hier kurz nachtragen. Ich greife dazu wieder das Hund-und-Katze-Beispiel auf.

AROUND: Die Eingabe von „Hund AROUND(3) Katze“ liefert Ergebnisse, bei denen zwischen „Hund“ und „Katze“ (oder den von Google erkannten Varianten dieser Wörter) maximal drei andere Wörter stehen (die Wiederholung der Beispiele von gestern spare ich mir).

*: Der Platzhalter „*“ steht in der Google-Suche für exakt ein Wort. Die Eingabe von „Hund * Katze“ liefert also Suchergebnisse, bei denen „Hund“ und „Katze“ durch genau ein Wort voneinander getrennt sind. Bei „Hund ** Katze“ sind es zwei Wörter, bei „Hund *** Katze“ drei usw.

Wichtig

Anführungszeichen sollten in das Google-Suchfeld nur dann eingegeben werden, wenn Google auch wirklich ausschließlich nach den angegebenen Wortformen suchen soll (keine flektierten Formen, keine Komposita). Ansonsten: weglassen!

Zusammenfassung

Für die Suche nach Kollokationen ist der Operator AROUND in der Regel besser geeignet als *, da er toleranter gegenüber eingeschobenen Wörtern ist. Die Toleranzgrenze lässt sich individuell festlegen – über die hinter AROUND in runden Klammern anzugebende Zahl.

Dank an Waltraud R., Margaret M. und Lutz P. für die Anregungen auf der pt-Liste!

9. Dezember 2010

Google-Suchoperatoren: AROUND und Co.

Seit ein paar Tagen geistert der bisher undokumentierte Google-Suchoperator AROUND durch die Blogger-Szene, z.B. bei digital inspiration und beim inoffiziellen Google-Blog Google Operating System (beide mit guten Beispielen). Da dieser Such-Operator auch für ÜbersetzerInnen insbesondere für die Kollokationssuche interessant ist, will ich auf diesen Geisterzug aufspringen. ;-)

Wie funktioniert AROUND?

Mit dem Suchoperator AROUND, gefolgt von einer Zahl in runden Klammern, wird der maximale Wortabstand zwischen zwei Suchwörtern angegeben. Tippt man in der Google-Suche „Wort1 AROUND(3) Wort2“ ein, so tauchen als Suchergebnisse solche Seiten auf, auf denen zwischen den beiden Wörtern Wort1 und Wort2 maximal drei Wörter stehen.

Ein Beispiel:

Die Eingabe von „Hund AROUND(3) Katze“ liefert unter anderem folgende Suchergebnisse:

  • „Hund“ und „Katze“ folgen direkt aufeinander:
    Auf dem Hof spielen Hund, Katze und Kinder.
    Bei [XXX] finden Sie immer das aktuellste für Katze & Hund.
  • „Hund“ und „Katze“ sind durch ein Wort getrennt:
    Reisebestimmungen für Hund und Katze
    Wohnungskatze, verträglich mit anderen Katzen, an Hunde gewöhnt.
  • „Hund“ und „Katze“ sind durch zwei Wörter getrennt:
    Hunde haben Herrchen, Katzen haben Personal. Wie wahr!
  • „Hund“ und „Katze“ sind durch drei Wörter getrennt:
    Im Idealfall konnte ein entlaufener Hund oder eine verirrte Katze ihrem Besitzer zurückgegeben werden.

Zu beachten

AROUND muss großgeschrieben werden. Bei der Zahlenangabe hinter AROUND ist es egal, ob vor der Klammer ein Leerzeichen steht oder nicht.

Weitere nützliche Suchoperatoren

Eine gute Übersicht über die Google-Suchoperatoren bieten die offizielle Google-Hilfeseite Advanced Operators und bietet die GoogleGuide-Seite Search Operators.

Nicht alle Suchoperatoren sind für ÜbersetzerInnen relevant. Meine persönliche Hitliste der Einschränkungen der Google-Suche gebe ich hier in verkürzter Form (mit Beispielen) an:

  • -Ausschlusswort
  • "exakter Ausdruck"
  • site:domain.de
  • filetype:pdf
  • OR
  • +EinschlussTrotzStoppwort
  • define:Definition für alle Folgewörter
  • ˜Synonym

Den Vergleich der Suchoperatoren AROUND und * gibt es als Nachschlag in einem separaten Blog-Beitrag.

6. Dezember 2010

LF Aligner - der Alignment-Saga erster Teil

Um einiges direkt am Anfang klarzustellen:
Zur Übersetzungsvorbereitung halte ich das Alignment von Referenzunterlagen für nützlich (wegen der insgesamt zu erzielenden Zeitersparnis) und auch für notwendig (wegen der Einhaltung von Kundenvorgaben und der Verbesserung der Übersetzungsqualität). Und ich gebe zu, ich bin ein Fan von AlignFactoryLight aus dem Hause Terminotix, aber das ist Thema eines anderen Blogbeitrags (der noch in der Mache ist).

Mitte November 2010 veröffentlichte András Farkas auf sourceforge.net den LF Aligner als neues kostenloses Alignment-Programm. Aus Neugier habe ich es getestet.

Vorab das Allerwichtigste in aller Kürze:

  • Alignment von DOC-, DOCX-, TXT-, PDF- und HTML-Dateien
  • Ausgabeformate: TXT, TMX und XLS
  • Stapelverarbeitung möglich
  • läuft auf Windows-, Mac- und Linux-Betriebssystemen
  • Alignmentprozess basiert auf hunalign
  • EU-Dokumente können anhand der CELEX-Nummer automatisch heruntergeladen und verarbeitet werden
  • das große Plus: das automatische Alignment liefert sehr gute Ergebnisse
  • ein weiteres großes Plus: der LF Aligner ist kostenlos
  • das große Minus (aus meiner Sicht):
    die Kommandozeilenbenutzung bremst (allerdings können Voreinstellungen in der Datei LF_aligner_setup.txt eingetragen werden),
    und das Programm beinhaltet keinen eigenen Alignment-Editor

Und jetzt etwas ausführlicher mein Testbericht:

Der LF Aligner ist ein Kommandozeilenprogramm. Wer also Angst vor schwarzen Konsolenfenstern hat, der lässt wohl besser die Finger von diesem Tool, auch wenn der Benutzer (auf Englisch) Schritt für Schritt angeleitet wird.

Das Lesen der Kommandozeilenanweisungen ist etwas gewöhnungsbedürftig. Es hemmt die zügige Erledigung von Alignmentaufgaben zunächst, doch mit ein paar gefahrenen Alignments geht die Eingabe der Anweisungen dann doch einigermaßen flott von der Hand. Natürlich wäre aber das Anklicken von Optionen in einem Kombinationsfeld oder einer Drop-down-Liste noch schneller.

Obwohl die Kommandozeilenanweisungen aussagekräftig sind, empfiehlt sich auf jeden Fall die Lektüre der rund zehnseitigen Anleitung des Programms (LF_aligner_readme.txt).

Im Laufe des Alignment-Prozesses erwartet der LF Aligner folgende Benutzereingaben:

  • Angabe des Dateityps: DOC, DOCX, RTF, TXT (UTF-8), PDF oder HTML (auf dem eigenen Computer oder als Internetadresse); außerdem können EU-Dokumente über die CELEX-Nummer und andere Dokumentnummern direkt aufgerufen werden
  • Ausgangssprache (als Kürzel)
  • Zielsprache (als Kürzel)
  • Name des Ausgangsdokuments (das Dokument kann auch mit Drag&Drop in das Kommandozeilenfenster gezogen werden – außer bei Windows Vista)
  • Name des Zieldokuments (das Zieldokument muss im selben Ordner wie das Ausgangsdokument liegen, zumindest bei Word-Dokumenten)
  • Entscheidung, ob der Text segmentiert werden soll (oder ob Absätze als Segmente dienen sollen)
  • Entscheidung, ob das Segmentierungsergebnis beibehalten werden soll (angezeigt wird hier die Zahl der erzeugten Ausgangs- und Zieltextsegmente)
  • Entscheidung, ob die Platzhalter („ ~~~ “), die der LF Aligner für die Verbindung mehrerer Sätze (oder Satzfragmente) zu einem Segment eingefügt hat, wieder gelöscht werden sollen
  • Entscheidung, ob der Benutzer das Ergebnis des automatischen Alignments überprüfen will (Optionen: keine Überprüfung; Überarbeitung des TXT-Datei, beispielsweise mit PlusTools; Überarbeitung des Alignment-Ergebnisses in Excel, wobei der Benutzer den relevanten Ausschnitt der XLS-Datei in den Zwischenspeicher kopieren und danach in eine TXT-Datei einfügen muss)
  • Entscheidung, ob eine TMX-Datei erzeugt werden soll
  • bei Erzeugung einer TMX-Datei:
    Angabe des Sprachkürzels der Ausgangssprache,
    Angabe des Sprachkürzels der Zielsprache,
    Eingabe des Datums,
    gegebenenfalls Eingabe des Erstellers
    und
    gegebenenfalls Angabe eines Kommentars (z.B. Dokumentname)

So, für alle BlogleserInnen, die bis hierhin durchgehalten und ihre Lesebrille noch nicht ins Korn geworfen haben, kommen jetzt noch ein paar Dinge, die bei meiner Testreihe danebengingen sind oder die ich als störend empfand:

  • Der Alignment-Prozess wurde plötzlich beendet, und zwar an der Stelle, an der der LF Aligner eigentlich fragt, ob die Platzhalter („ ~~~ “) gelöscht werden sollen. Dieses Verhalten war mit bestimmten Dateipaaren reproduzierbar.
  • Das „€“-Zeichen wird in „Euro“ umgewandelt, allerdings nur, wenn DOCX-Dateien verarbeitet werden – bei DOC-Dateien tritt das Problem nicht auf. Das Ergebnis ist nicht so schön: British Airways lost Pound292m (Euro347m) in the six months to the end of September [...]. Hier musste ich in Word manuell nacharbeiten.
  • Störend ist auch die Umformung von Hyperlinks, beispielsweise in info@company.com [HYPERLINK: mailto:info@company.com].
  • Verwirrend ist die Erzeugung von zwei fast identischen Dateien namens aligned_ASText-ZSText.txt und aligned_ASText-ZSText_mod.txt [der Dateinamenteil „ASText-ZSText“ ist hier nur ein Beispiel]. Der Nutzer darf selbst raten, welche Datei nun das Alignmentergebnis ist.
  • Am stärksten gestört hat mich aber die Tatsache, dass für den Ausgleich von Fehlzuordnungen bei Einzelsegmenten keine komfortable und sofort nutzbare Hilfe angeboten wird. Das Auschneiden und Einfügen von Text in Excel ist eine sehr umständliche Lösung (außer wenn es um das Löschen von ganzen Spalten geht). Die Bearbeitung der TXT-Datei ist eine Alternative: Die Umwandlung des durch Tabstopps getrennten Textes in eine Wordtabelle ist schnell erledigt, doch das Zusammenführen von zwei oder mehr Zellen zu einer Zelle ist in Word ohne sonstige Hilfsmittel nicht praktikabel. Der Programmautor András Farkas schlägt hier das kostenlose PlusTools von Wordfast vor, das für diese Aufgabe in der Tat gut geeignet ist. Die nötigen Vorarbeiten (Tabelle erzeugen, Datei als DOC/DOCX abspeichern) muss der Benutzer allerdings selbst leisten, und er sollte sich auch das nötige PlusTools-Wissen durch das Studium der LF-Aligner-Anleitung aneignen.

Der LF Aligner ist nicht mit einem eigenen Alignment-Editor ausgestattet, da András Farkas von den bereits sehr guten Ergebnisse des automatischen Alignments überzeugt ist (die Qualität ist tatsächlich außerordentlich gut).
Er ist der Meinung, die Nachkontrolle und die manuelle Korrketur von Fehlzuordnungen seien in den meisten Fällen entbehrlich. Dieser Meinung schließe ich mich nicht an: Wenn ich mir schon die Mühe mache und die Eingabeaufforderungen des Programms brav abarbeite, dann muss auch noch die Zeit sein, um das Alignmentergebnis zu kontrollieren und gegebenenfalls zu korrigieren. Der Qualitätsgewinn wird sich in einer höheren Zuverlässigkeit der späteren TM-Vorschläge und damit einer schnelleren – und oft auch besseren – Übersetzung niederschlagen.

Fazit

Für den sporadischen Nutzer ist der anfängliche Zeitaufwand für die Bedienung des Programms relativ hoch. Der finanzielle Aufwand ist dagegen null. Und da es ein relativ neues Programm ist, sind auch für die nähere Zukunft noch einige Verbesserungen zu erwarten.

Wer ernsthaft mit dem Programm (das noch deutlich mehr als die vorgestellten Funktionen bietet) arbeiten will, sollte auf jeden Fall die sehr informative Bedienungsanleitung lesen, aber das ist ja selbstverständlich.