30. September 2012

Facebook-Monitoring per Feedreader

Mit Feedreadern lassen sich nicht nur Blogs abonnieren, sondern auch öffentliche Facebook-Statusmeldungen verfolgen. Wie das geht, erklärt die folgende Anleitung.

Facebook-ID ermitteln

Um die öffentlichen Nachrichten eines Facebook-Nutzers abonnieren zu können, muss ich zunächst seinen Facebook-Namen kennen. Mit diesem Nutzernamen kann ich dann seine Kennnummer (ID) herausfinden. Zwei Beispiele sollen dies verdeutlichen.

  • http://graph.facebook.com/<nutzername> benutzen
    (der Ausdruck <nutzername> ist dabei natürlich durch den tatsächlichen Nutzernamen zu ersetzen)

    Die „Bundeszentrale für politische Bildung“ hat bei Facebook die Adresse https://www.facebook.com/bpb.de. Der „offizielle“ Facebook-Nutzername ist damit bpb.de.

    Die zugehörige ID erlange ich durch den Aufruf der Seite http://graph.facebook.com/bpb.de. Dort steht (ziemlich weit unten):
    "id": "59052417687"

    Die Facebook-ID der Bundeszentrale für politische Bildung lautet also 59052417687.

  • Die ID direkt aus der Facebook-Adresse ablesen

    Der Fachverband der Berufsübersetzer und Berufsdolmetscher ATICOM hat bei Facebook die Adresse https://www.facebook.com/pages/ATICOM-Fachverband-der-Berufsübersetzer-und-Berufsdolmetscher-eV/119564278128741. Aus dieser Adresse lässt sich die ID unmittelbar ablesen – sie lautet 119564278128741.

Feed abonnieren

Den Feed der öffentlichen Statusmeldungen eines Facebook-Nutzers kann ich entweder als RSS- oder als Atom-Feed abonnieren.

RSS-Feed

Der RSS-Feed lässt sich durch die Eingabe der folgenden Adresse abonnieren:

http://www.facebook.com/feeds/page.php?format=rss20&id=<ID>

Der Ausdruck <ID> ganz am Ende der Adresse ist dabei natürlich durch die tatsächliche ID zu ersetzen.

Atom-Feed

Der Atom-Feed lässt sich durch die Eingabe der folgenden Adresse abonnieren:

https://www.facebook.com/feeds/page.php?format=atom10&id=<ID>

Der Ausdruck <ID> ganz am Ende der Adresse ist dabei natürlich durch die tatsächliche ID zu ersetzen.

Warnung

Der Abruf eines Nachrichtenfeeds funktioniert nicht bei allen Facebook-Nutzern ‐ entscheidend sind die Privatsphäreeinstellungen des jeweiligen Nutzers.


Weiterführende Links:

29. September 2012

Twitter-Monitoring per Feedreader

Wie man Twitter-Nachrichten per Feedreader abrufen kann – das war ein Randthema meines Vortrags zu „Social Media – Vorstellung, Berichte und Erfahrungsaustausch zu Blog, Facebook, Twitter und Co.“ auf der 2. Internationalen Fachkonferenz „Übersetzen in die Zukunft“ am 28.09.2012 in Berlin. Hier die Einzelheiten noch einmal zum Nachlesen:

Tweets eines Twitter-Nutzers abonnieren

Der XML-Feed eines jeden Twitter-Nutzers kann – sofern seine Nachrichten öffentlich sind – über das folgende Adressmuster mit einem RSS-Reader abonniert werden:

http://twitter.com/statuses/user_timeline/<benutzername>.rss

Der <benutzername> ist dabei natürlich durch den tatsächlichen Benutzernamen oder die Benutzer-ID zu ersetzen. Das Beispiel des Twitter-Nutzers Jeromobot soll dies demonstrieren:
http://twitter.com/statuses/user_timeline/jeromobot.rss oder http://twitter.com/statuses/user_timeline/34926997.rss

Favoriten eines Twitternutzers abonnieren

Dasselbe funktioniert auch für die als Favoriten markierten Tweets eines Benutzers:

https://api.twitter.com/1/favorites/<benutzername>.rss

Die Favoriten von guardianstyle sind beispielsweise so abonnierbar:
https://api.twitter.com/1/favorites/guardianstyle.rss

Listen eines Twitternutzers abonnieren

Auch Twitterlisten lassen sich abonnieren:

https://api.twitter.com/1/<benutzername>/lists/<listenname>/statuses.atom

Als Beispiel sei hier die 7. Lingo-Liste (lingo_vii) von Erik Hansson genannt:
https://api.twitter.com/1/erik_hansson/lists/lingo_vii/statuses.atom

Das große ABER

Am 5. März 2013 wird Twitter die oben beschriebenen Methoden im Zuge einer API-Änderung leider abschalten.

PS

Amit Agarwal hat auf seinem Blog digital inspiration noch viele weitere Beispiele für den Abruf von Nachrichten von Twitter, aber auch Facebook, Youtube, Pinterest und anderen Diensten veröffentlicht (A Directory of RSS Feeds of Popular Social Sites). Um den Abruf von Facebook-Nachrichten per Feedreader wird es in meinem nächsten Blog-Artikel gehen.

28. September 2012

Feedreader machen das Leben leichter

Na ja, nicht das Leben, aber zumindest das Bloglesen. Und anderes auch, aber dazu ganz am Schluss mehr. Bei meiner Umfrage unter BlogleserInnen stellte sich heraus, dass rund 28% der UmfrageteilnehmerInnen Blogs ausschließlich im Browser lesen (also Blogs nicht über einen Feedreader oder wenigstens ein Mailabonnement konsumieren). Für alle, die jetzt nicht wissen, was ein Feedreader ist: genau darum geht es in diesem Blogartikel.


Wer Blogs ohne Feedreader liest, ist wie ein Zeitungsleser, der täglich zum Verlagshaus fährt, um dort den Zeitungsaushang im Schaukasten zu studieren.

Was ist ein Feedreader?

Ein Feedreader ist ein Anwendungsprogramm zum Abholen und Lesen von Internetinhalten, die im RSS- oder Atom- oder einem sonstigen XML-Format angeboten werden. Feedreader werden auch als Nachrichtenaggregatoren oder (verkürzt) als RSS-Reader bezeichnet.

Mit einem Feedreader ist es also möglich, Nachrichten von diversen Webseiten im Abonnement abzurufen und als personalisierten Nachrichtenstrom gebündelt zu lesen. Hier ein Beispiel:

Anmeldung bei einem Onlinedienst

Zur Nutzung eines Feedreaders ist in der Regel ein Benutzerkonto bei einem Onlinedienst notwendig. Dieser Onlinedienst sorgt für die Individualisierung des Nachrichtenstroms für den einzelnen Benutzer, der hierzu zunächst eine Auswahl an Newsfeeds angibt. Der Benutzer kann seinen persönlichen Nachrichtenstrom dann entweder im Browser oder mit einer lokalen Anwendung – also einem Computerprogramm, das auf dem lokalen Rechner, Tablet oder Smartphone installiert wird – lesen.

Bekannte Onlinedienste:

Der unter ÜbersetzerInnen weitaus beliebteste Onlinedienst ist Google Reader.

Feeds abonnieren

Seiten, die Inhalte für einen Feedreader anbieten, weisen oft das News-Feed-Logo auf, mit dem der Feed abonniert werden kann:

Manchmal ist der News-Feed-Link aber auch ein reiner Text-Link. Nachdem der Benutzer auf den News-Feed-Link geklickt hat, übernimmt der Browser die Weiterleitung zum Feedreaderdienst. Alternativ kann der Benutzer den Link auch direkt im Feedreader eingeben, um den entsprechenden Feed zu abonnieren.

Feeds lesen

Der bei einem Onlinedienst abonnierte Nachrichtenstrom kann grundsätzlich im Browser gelesen werden. Daneben gibt es jedoch auch separate lokale Anwendungen, die auf webbasierte Dienste zugreifen – das auf dem lokalen Gerät installierte Programm ruft also die Daten eines webbasierten Dienstes ab. Die Vorteile derartiger Programme liegen oft in zusätzlichen Aufbereitungs- und Sortiermöglichkeiten oder besseren Anpassungen an das Anzeigegerät (Tablet, Smartphone etc.), wenngleich auch die normale Browserseite des gewählten Onlinedienstes meist umfangreiche Darstellungsmöglichkeiten bietet.

Bekannte lokale Anwendungen sind:

  • Feeddler RSS Reader (iPhone-/iPad-App mit Google-Reader-Anbindung)
  • Brief me (Android-App mit Google-Reader-Anbindung)
  • Feedly (Android-/iPhone-App mit Google-Reader-Anbindung; auch als Browser-Add-on)
  • FeedReader (lokaler Nachrichten-Aggregator)
  • gReader (Android-App mit Google-Reader-Anbindung)
  • Mr. Reader (iPad-App mit Google-Reader-Anbindung)
  • Newsbeuter (Anwendung für Linux/FreeBSD/Mac OS X, Google-Reader-Anbindung möglich)
  • Reeder (Mac-/iPhone-/iPad-App, Google-Reader-Anbindung möglich)
  • NewsRob (Android-App mit Google-Reader-Anbindung)
  • Reader HD (Android-App mit Google-Reader-Anbindung)
  • RSSOwl (Anwendung für Windows/Linux/Mac OS X, Google-Reader-Anbindung möglich)

Mit diesen Programmen sieht der Nachrichtenstrom dann beispielsweise so aus:

Feedly:

Feedly-Darstellung: zum Vergrößern klicken

Feedly-Darstellung: zum Vergrößern klicken

Reader HD:

Reader-HD-Darstellung: zum Vergrößern klicken

Der Feedreader als persönliche Nachrichtenzentrale

Blogs sind das klassische Medium, das per Feedreader abonniert wird. Der Feedreader lässt sich aber auch zur persönlichen Nachrichtenzentrale ausbauen, in der neben Blog-Nachrichten auch öffentliche Twitter- und Facebook-Nachrichten zusammenlaufen. Mehr dazu im nächsten Blog-Beitrag.

Nachtrag zum Google Reader: Der Betrieb des Google Readers wird Ende Juni 2013 eingestellt. Die Alternative Feedly habe ich im Blog-Artikel Tschüss Google Reader, hallo Feedly beschrieben.

21. September 2012

click.to-Einstellungen sichern

Nachdem ich meiner Begeisterung [1] für click.to wegen der starken Individualisierbarkeit dieses Tools hier immer wieder freien Lauf lasse, soll es heute um die Sicherung der click.to-Einstellungen gehen. Denn je stärker individualisiert ich ein Tool nutze, umso wichtiger ist es, meine individuellen Einstellungen regelmäßig zu sichern. Damit es keine Katastrophe ist, wenn nach einem Programm-Update plötzlich die ursprünglichen Standardeinstellungen geladen werden und die individuellen Einstellungen „verschwunden sind“ – wie es mir bei einem der letzten Updates passierte.

Dateipfad öffnen

click.to speichert die individuellen Benutzereinstellungen in einer Datei namens settings.bin. Zu dieser Datei navigiere ich am schnellsten, indem ich

  • mit einem Rechtsklick auf das click.to-Icon im Infobereich der Taskleiste das Kontextmenü öffne
    und
  • dort den Befehl Options… auswähle.

Daraufhin erscheint das Optionsfenster. Auf der Registerkarte Advanced finde die Schaltfläche Open settings path:

Mit einem Klick auf die Schaltfläche Open settings path wird der Ordner geöffnet, in dem die Einstellungsdatei settings.bin liegt.

Einstellungen sichern

Für eine Quick-and-dirty-Sicherung reicht es, die Datei settings.bin zu kopieren und im selben Ordner umzubenennen, etwa in settings_20120921_bin.

Professioneller ist es natürlich, den Ordner C:\Users\<benutzername>\AppData\Local\click.to (Beispiel für ein Windows-7-System) in die regelmäßige Datensicherung miteinzubeziehen.


[1] Meine Begeisterung scheint ansteckend zu sein, ein bisschen zumindest: Es freut mich, dass es click.to dank meines bescheidenen Beitrags mittlerweile zu einer wohlwollenden Besprechung durch Jost Zetzsche in seinem stets lesenswerten Tool Box Newsletter – A computer newsletter for translation professionals (Ausgabe 12-09-213) geschafft hat.

17. September 2012

Interpretation der Umfrageergebnisse zum (Nicht)Lesen von Blogs

Warum lesen ÜbersetzerInnen (keine) Blogs? Ganz vereinfacht gesagt: Die BlogleserInnen möchten von den Erfahrungen der KollegInnen profitieren, ihren Horizont erweitern und Informationen erhalten, die auf anderen Kommunikationswegen nur schwer zugänglich sind – und sie haben auch noch Spaß dabei. Die NichtleserInnen dagegen lesen vor allem deshalb keine Blogs, weil sie sich durch andere Medien (auch Social Media) gut informiert fühlen, weil ihnen die Zeit fehlt oder weil sie nicht wissen, wo und wie sie interessante Blogs finden können.

Dies ergab eine Umfrage, die ich Ende August durchführte. Die Umfrage war in zwei Fragebogen aufgeteilt: einen Fragebogen für BlogleserInnen, der fünf Fragen umfasste, und einen Fragebogen für NichtleserInnen mit nur drei Fragen, um den Aufwand für die Befragten so gering wie möglich zu halten. Die Ergebnisse dienen als Datenbasis für meinen Anteil am Kurzseminar „Social Media – Vorstellung, Berichte und Erfahrungsaustausch zu Blog, Facebook, Twitter und Co.“ auf der 2. Internationalen Fachkonferenz „Übersetzen in die Zukunft“ in Berlin.

Endstand 146:61

Insgesamt haben 207 ÜbersetzerInnen an meiner Umfrage teilgenommen. Beide Fragebögen standen zwei Wochen zur Beantwortung offen. Das Zahlenverhältnis der Antworten von Blog-LeserInnen und -NichtleserInnen lässt vermuten, dass rund 30% der ÜbersetzerInnen Blogs lesen – als grober Schätzwert erscheint mir das durchaus plausibel.

Zeitaufwand für das Lesen von Blogs …

… bei den BlogleserInnen

Von den UmfrageteilnehmerInnen, die sich zu den BlogleserInnen zählen, gaben 31% an, wöchentlich rund eine Stunde lang Blogs zu lesen, bei weiteren 26% sind es zwei Stunden. Über die Hälfte der Umfrageteilnehmer wendet somit maximal 24 Minuten pro Arbeitstag für das Lesen von Blogs auf (unter Annahme einer Fünf-Tage-Woche).

Der Zeitaufwand für das Lesen von Blogs hält sich damit in Grenzen – zumal über die Hälfte der BlogleserInnen angeben, dass ihnen das Lesen von Blogs Spaß macht (56%) und/oder ihren Horizont erweitert (59%). Dies lässt darauf schließen, dass hier, wie bei vielen Social Media, die strikte Trennung zwischen beruflichen und privaten Interessen aufgeweicht ist.

… bei den NichtleserInnen

Hiermit zu vergleichen ist die Aussage der NichtleserInnen, einfach keine Zeit für das Lesen von Blogs zu haben (49%) (wobei in der Fragestellung unglücklicherweise von „zusätzlicher Fachlektüre“ die Rede war). In dieselbe Richtung weisen die Anmerkungen der NichtleserInnen, die Blogs als Teil einer als bedrohlich empfundenen Informationsflut sehen und/oder befürchten, dass das Lesen von Blogs zusätzlichen Zeitdruck erzeugt.

Technische Hemmnisse für das Lesen von Blogs …

… bei den BlogleserInnen

Bemerkenswert finde ich, dass die überwiegende Mehrheit der BlogleserInnen nur 1–5 Blogs regelmäßig verfolgt (34 Nennungen | 56%). Die genauere Auswertung der Angaben dieser WenigleserInnen zeigt, dass 24 von ihnen Blogs ohne ein besonderes Tool, also im Browser lesen – 17 sogar ausschließlich im Browser. Damit lässt sich festhalten, dass die Hälfte der WenigleserInnen keine zeitsparende Softwarelösung für das Verfolgen von Blogs (Feedreader, E-Mail-Abonnement und dergleichen) nutzt.

… bei den NichtleserInnen

Das mangelnde Wissen über zeitsparende Softwarelösungen wurde von 20% der NichtleserInnen als Hemmnis erkannt.

Ebenfalls hemmend wirkt das Fehlen einer bequemen Hardwarelösung wie Tablet, Smartphone etc. (8%). Dieser Aspekt wird meines Erachtens von den NichtleserInnen jedoch deutlich unterschätzt: 42% der BlogleserInnen verwenden ein Tablet oder Smartphone für das Lesen von Blogs [1].

Beurteilung der Qualität von Blogs

… durch die BlogleserInnen

48% lesen Blogs, weil sie die darin enthaltenen Informationen nirgendwo sonst (so bequem) finden können – meiner Meinung nach impliziert das, dass die BlogleserInnen diese Informationen auch als verlässlich erachten (denn sonst würden sie derartige Blogs ja nicht lesen oder die Informationen aus anderen Quellen beziehen). 10% lesen Blogs teilweise als Ersatz für den Besuch von Fortbildungsveranstaltungen: auch hier ist eine hohe Qualität der Blogs Voraussetzung.

Interessant finde ich auch die Angabe eines Bloglesers/einer Blogleserin: „Ich lese/überfliege Blogs meiner Kunden, um in Bezug auf deren Aktivitäten auf dem Laufenden zu bleiben“ – auch hier sind die Informationen offensichtlich zuverlässig. (Hätte ich diesen Aspekt als Antwort vorformuliert, wären eventuell mehr Nennungen zu verzeichnen gewesen.)

… durch die NichtleserInnen

Im Gegensatz hierzu stehen die Aussagen der NichtleserInnen, Blogs hätten nicht die notwendige Qualität und/oder Relevanz. Der Qualitätseinwand ist sicherlich beachtenswert, da bei Blogs wie bei allen Social-Media-Kanälen die kritische Kompetenz des Lesers in der Regel stärker gefordert ist als bei herkömmlichen Medien, die sich bereits eine gewisse Qualitätsreputation erarbeitet haben. Die folgende Fragebogenantwort bringt dies gut zum Ausdruck: „Blogs sind qualitativ wie Kneipengespräche: verzichtbar. Warum liest man den Economist / die F.A.Z.: Die Filterfunktion des Verlags/der Redaktion sorgt für Verläßlichkeit und Relevanz.“

Für die BlogleserInnen stehen diesen Befürchtungen und Gefahren die Chancen gegenüber, die die Individualisierung der Massenkommunikation bietet.


[1] Obwohl bei dieser Frage zwei Antworten genannt werden konnten, dürfen hier ausnahmsweise die Prozentangaben für Tablet oder Smartphone mit Android-Betriebssystem (21%), mit iOS-Betriebssystem (18%) und mit sonstigem Betriebssystem (3%) aufaddiert werden, da kein einziger Befragter zwei verschiedene Tablet-/Smartphone-Arten angekreuzt hat.

14. September 2012

click.to mit LEO nachrüsten

Die click.to-Artikelreihe in meinem Blog wird fortgesetzt – heute geht es um die click.to-Nachrüstung mit LEO-Wörterbüchern.

Englisch-deutsche LEO-Abfrage in click.to integrieren

Für die Abfrage des englisch-deutschen LEO-Wörterbuchs ohne Berücksichtigung der Sprachrichtung ist in click.to unter „Website call“ die folgende Zeichenfolge einzugeben [1]:
http://dict.leo.org/?lp=ende&search=[TextURL]

Soll das LEO-Wörterbuch dagegen nur in der Sprachrichtung Deutsch-Englisch abgefragt werden, muss in click.to unter „Website call“ die folgende Zeichenfolge eingetragen werden:
http://dict.leo.org/?lp=ende&searchLoc=1&search=[TextURL]

Für die Sprachrichtung Englisch-Deutsch sieht die Zeichenfolge wie folgt aus:
http://dict.leo.org/?lp=ende&searchLoc=-1&search=[TextURL]

Weitere LEO-Abfragen in click.to integrieren

Das Wörterbuchangebot von LEO umfasst auch die Sprachen Französisch, Spanisch, Italienisch, Chinesisch und Russisch – jeweils in Kombination mit Deutsch. Die nachfolgend angegebenen Zeichenfolgen für den Webseitenaufruf gelten jeweils für den Wörterbuchaufruf ohne Spezifizierung der Sprachrichtung:

Code für das Sprachenpaar Französisch-Deutsch:
http://dict.leo.org/?lp=frde&search=[TextURL]

Code für das Sprachenpaar Spanisch-Deutsch:
http://dict.leo.org/?lp=esde&search=[TextURL]

Code für das Sprachenpaar Italienisch-Deutsch:
http://dict.leo.org/?lp=itde&search=[TextURL]

Code für das Sprachenpaar Chinesisch-Deutsch:
http://dict.leo.org/?lp=chde&search=[TextURL]

Code für das Sprachenpaar Russisch-Deutsch:
http://dict.leo.org/?lp=rude&search=[TextURL]

LEO-Wörterbuchabfrage unter Berücksichtigung der Sprachrichtung

Soll ein LEO-Wörterbuch nur in der Sprachrichtung Deutsch-[Fremdsprache] abgefragt werden, muss an die oben angegebene Zeichenfolge noch das Codeschnipsel &searchLoc=1 angehängt werden (ohne Leerschritt).

Soll ein LEO-Wörterbuch dagegen nur in der Sprachrichtung [Fremdsprache]-Deutsch durchsucht werden, wird an die oben angegebene Zeichenfolge das Codeschnipsel &searchLoc=-1 angefügt (ebenfalls ohne Leerschritt).


[1] Eine detailliertere Anleitung und eine Abbildung enthält der Artikel click.to mit PONS.eu und duden.de nachrüsten.

Die Anregung zu diesem Blog-Artikel kam von Josiane67 – danke!

13. September 2012

Swordfish-Artikel aus deutscher Wikipedia gelöscht

Und wieder ist ein CAT-Tool-Artikel aus der deutschen Wikipedia verschwunden[*]: Am 08.09.2012 löschte der Wikipedia-Benutzer SteKrueBe nach dem Metatexis-Artikel auch den Artikel über den Swordfish Translation Editor wegen „fehlender enzyklopädischer Relevanz bzw. Darstellung selbiger“ aus der deutschen Wikipedia – na ja, SteKrueBe arbeitet nach eigener Aussage „als Nautiker in der Wasser- und Schiffahrtsverwaltung“ und kennt sich daher offensichtlich mit Schwertfischen gut aus ;-). Den über den Google-Cache abgerufenen Artikel in der Version vom 03.09.2012 gebe ich hier im Wesentlichen unverändert wieder:

Swordfish Translation Editor

Der Swordfish Translation Editor ist ein Übersetzungstool (CAT), der ähnlich wie memoQ, Trados oder Wordfast Pro über eine eigene Programmoberfläche verfügt und datenbankgestützte Übersetzungen ermöglicht.

Geschichte

Initiator und Entwickler des Programms ist die Firma Maxprograms in Uruguay. Diese war von 2002 bis 2007 als Entwickler und Supportdienstleister für Heartsome Holdings Pte Lt tätig, einem Unternehmen in Singapur. Ende 2006 verlegte das Unternehmen die Entwicklung nach China. Maxprograms stellte den Code zur Verfügung und führte eine 6-monatige Schulung des Personals in China durch. Die Geschäftsbeziehung endete im November 2007.

Ende 2007 beendete Heartsome Holdings Pte Ltd. den Verkauf von Heartsome-Produkten und wurde geschlossen. Die Entwicklung der Heartsome Translation Suite wurde nun vom chinesischen Unternehmen Heartsome Technologies übernommen. Alle Mailing-Listen wurden geschlossen und der Support fast vollständig eingestellt. Anfang 2008 traten Benutzer des alten Programms mangels Responsivität der neuen Heartsome-Entwickler mit Supportanfragen an Maxprograms heran.

Aus der Anfrage nach Behebung von Bugs und neuen Funktionen ergab sich die Entscheidung, den XLIFF-basierten Editor in Swordfish umzubenennen und über die eigene Website zu verkaufen. Durch die freiwillige Mitarbeit der Benutzer war Swordfish nach wenigen Monaten bereits in 4 oder 5 Sprachen erhältlich.[1]

Die aktuelle Version ist Swordfish 3.0.9 (Januar 2012).

Funktionsweise

Zum Übersetzen werden Texte in XLIFF-Dateien konvertiert, was eine (relative) Kompatibilität zu anderen Produkten sicherstellt. Darüber hinaus können TM-Daten im TMX-Format ausgetauscht werden.

Wie OmegaT oder Wordfast Pro basiert Swordfish Translation Editor auf Java. Es kann unter Windows, MacOS und Linux eingesetzt werden. Ein weiteres wichtiges Unterscheidungsmerkmal zu anderen Produkten ist die Möglichkeit, serverbasierte TMs in das Projekt einzubinden. Eine Programmlizenz gilt für eine beliebige Zahl von Rechnern, sofern es immer nur an einem Arbeitsplatz verwendet wird (dazu ist eine An- und Abmeldung der Lizenz erforderlich).

Unterstützte Dateiformate

Der Swordfish Translation Editor kann neben Officeformaten auch alle XML-basierten Formate verarbeiten. Dazu zählen unter anderem die Formate inx (Adobe InDesign) und mif (Adobe Framemaker).

Zum Swordfish Translation Editor gehören noch weitere Zusatzprogramme, die ebenfalls auf Java basieren.

Eine zeitnahe Unterstützung wird über eine Yahoo!-Diskussionsgruppe angeboten (auf Englisch).

Einzelnachweise

  1. Angaben basieren auf einer E-Mail von Rodolfo Raya vom 16. August 2010

Weblinks

Danke auch hier an Torsten für die Anregung zu diesem Artikel.

[*] Alle meine Blog-Artikel zu gelöschten Wikipedia-Artikeln sind mit dem Schlagwort Vernichtung freien Wissens gekennzeichnet.


Alle Auskünfte nach bestem Wissen, aber ohne Gewähr – insbesondere übernehme ich keine Gewähr für die aus der deutschen Wikipedia (einschließlich Rechtschreibfehlern) zitierten Angaben.

12. September 2012

MetaTexis-Artikel aus deutscher Wikipedia gelöscht

Die „Vernichtung freien Wissens in der deutschen Wikipedia“ im Bereich der CAT-Tool-Artikel geht weiter, so dass ich meine Artikelserie fortsetze. Denn am 08.09.2012 wurde der MetaTexis-Artikel wegen „fehlender enzyklopädischer Relevanz bzw. Darstellung selbiger“ gelöscht [*]. Der Artikel in der Version vom 02.09.2012 ist über den Cache von Bing noch zugänglich und ich erlaube mir, ihn hier im Wesentlichen unverändert „abzudrucken“:

Metatexis (Software)

Metatexis ist ein Übersetzungstool (CAT), das ein Add-in für Microsoft Word ist und datenbankgestützte Übersetzungen ermöglicht. Damit ist es dem Programm Wordfast (in der Classic-Version) ähnlich.

Entwickler des Programms ist das Unternehmen MetaTexis Software and Services mit Sitz in Trier.

Die aktuelle Version ist Metatexis 3.145, die im September 2011 veröffentlicht wurde.

Versionen

Version 1.0 von Metatexis wurde 2002 veröffentlicht. Im September 2003 wurde Version 2 auf den Markt gebracht. diese Funktionsweise zugunsten einer eigenen Programmoberfläche verworfen. Weitere wichtige Meilensteine waren Version 2.8 (Juni 2006: unter anderem Integration von maschinellen Übersetzungsprogrammen; vorbereitet für neuen MetaTexis Server), Version 2.9 (Mai 2007: verbesserte Batch-Funktionen) sowie Version 3.0 (Oktober 2010: Unterstützung von Word 2007).

Seit 2006 gibt es den MetaTexis Server. Damit können zwei oder mehr Übersetzer dasselbe Translation-Memory und dieselbe Terminologie-Datenbank für Ihre Übersetzungen nutzen.

Beide Produkte gibt es in mehreren Versionen mit jeweils unterschiedlichem Funktionsumfang. Die Preise für eine Metatexis-Lizenz betragen 46 bis 165 Euro, die Preise für den Server werden nur auf Anfrage mitgeteilt.

Dateiformate

Metatexis kann Microsoft Office-Dateien (Word, Excel, PowerPoint), Dokumente mit Formatierungs-Tags (HTML, XML, OpenTag, XLIFF, FrameMaker, Interleaf, Quark Express, PageMaker, Ventura, benutzerdefiniert) und Trados-Dokumente verarbeiten.

Weblinks

[*] Danke an Torsten für den Hinweis.

Nachtrag: Alle meine Blog-Artikel zu gelöschten Wikipedia-Artikeln sind mit dem Schlagwort Vernichtung freien Wissens gekennzeichnet.


Alle Auskünfte nach bestem Wissen, aber ohne Gewähr – insbesondere übernehme ich keine Gewähr für die aus der deutschen Wikipedia zitierten Angaben.

11. September 2012

Warum ÜbersetzerInnen Blogs lesen

Wie angekündigt geht es in diesem Blog-Beitrag um die Ergebnisse meiner Umfrage unter Blog-LeserInnen*. In den zwei Wochen, in denen Antworten in das Formular eingetragen werden konnten, beteiligten sich 61 KollegInnen an der Befragung – ganz herzlichen Dank allen, die sich die Zeit für die Beantwortung der fünf Fragen genommen haben.

Wie viele Blogs?

Auf die Frage Wie viele Blogs verfolgst du regelmäßig? gab über die Hälfte der Befragten an, dass sie einen bis fünf Blogs lesen. Hier die Zahlen im Einzelnen:

Wie viel Zeit?

Bei der zweiten Fragen sollten die UmfrageteilnehmerInnen abschätzen, wie viele Stunden sie durchschnittlich pro Woche mit dem Lesen von berufsrelevanten Blogs zubringen (Angabe in ganzen Stunden).

Warum?

Bei der Frage Warum liest du Blogs? waren mehrere Antworten möglich, wobei ich darum bat, höchstens drei Antworten anzukreuzen.

Die beliebtesten vorformulierten Antworten waren:

  1. Ich lese Blogs, weil ich an den Erfahrungen von KollegInnen teilhaben möchte. [50 Nennungen | 82%]
  2. Ich lese Blogs, weil sie meinen Horizont erweitern. [36 Nennungen | 59%]
  3. Ich lese Blogs, weil es mir Spaß macht. [34 Nennungen | 56%]
  4. Ich lese Blogs, weil ich die darin enthaltenen Informationen nirgendwo sonst (so bequem) finden kann. [29 Nennungen | 48%]
  5. Ich lese Blogs, um zu sehen, wer in der Übersetzerbranche relevant ist. [16 Nennungen | 26%]
  6. Ich lese Blogs teilweise als Ersatz für den Besuch von Fortbildungsveranstaltungen. [6 Nennungen | 10%]

Außerdem gaben auch drei ÜbersetzerInnen unter „Sonstiges“ individuelle Gründe an:

  • Ich lese Blogs, um insbesondere an aktuelle Informationen heranzukommen.
  • Ich lese/überfliege Blogs meiner Kunden, um in Bezug auf deren Aktivitäten auf dem Laufenden zu bleiben.
  • Ich lese ab und zu einen Blog-Eintrag, wenn ich dort über Google die Lösung zu einem Problem gefunden habe.

Auf welchem Gerät?

In der vierten Frage ging es um die Geräte, auf denen Blogs gelesen werden. Hier die „Gerätehitliste“ (Mehrfachnennungen waren möglich):

  1. Arbeitsplatzrechner (PC, Mac, ...) [48 Nennungen | 79%]
  2. Laptop (PC, Mac, ...) [29 Nennungen | 48%]
  3. Tablet oder Smartphone mit Android-Betriebssystem [13 Nennungen | 21%]
  4. Tablet oder Smartphone mit iOS-Betriebssystem (iPad, iPhone) [11 Nennungen | 18%]
  5. Tablet oder Smartphone mit Windows-Betriebssystem [0 Nennungen | 0%]
  6. Tablet oder Smartphone mit sonstigem Betriebssystem [2 Nennungen | 3%]

Mit welchem Software-Tool?

Bei der fünften und letzten Frage bat ich um die Angabe der Lieblingstools zum Lesen von Blogs (maximal zwei).

  1. Kein besonderes Tool (also Browser) [32 Nennungen | 52%]
  2. Google Reader (Webdienst; browserbasiert oder als App) [22 Nennungen | 36%]
  3. Mail-Programm [7 Nennungen | 11%]
  4. WordPress.com Reader (webbasierter Nachrichten-Aggregator) [4 Nennungen | 7%]
  5. Feeddler RSS Reader (iPhone-/iPad-App mit Google-Reader-Anbindung) [2 Nennungen | 3%]
  6. Brief me (Android-App mit Google-Reader-Anbindung) [1 Nennung | 2%]
  7. Feedly (Browser-Add-on oder Android-/iPhone-App mit Google-Reader-Anbindung) [1 Nennung | 2%]
  8. FeedReader (lokaler oder webbasierter Nachrichten-Aggregator) [1 Nennung | 2%]
  9. gReader (Android-App mit Google-Reader-Anbindung) [1 Nennung | 2%]
  10. Mr. Reader (iPad-App mit Google-Reader-Anbindung) [1 Nennung | 2%]
  11. Netvibes (webbasierter Nachrichten-Aggregator) [1 Nennung | 2%]
  12. Newsbeuter (Anwendung für Linux/FreeBSD/Mac OS X, Google-Reader-Anbindung möglich) [1 Nennung | 2%]
  13. Reeder (Mac-/iPhone-/iPad-App, Google-Reader-Anbindung möglich) [1 Nennung | 2%]
  14. Bloglines (webbasierter Nachrichten-Aggregator) [keine Nennung | 0%]
  15. NewsRob (Android-App mit Google-Reader-Anbindung) [keine Nennung | 0%]
  16. Reader HD (Android-App mit Google-Reader-Anbindung) [keine Nennung | 0%] (schade, da das mein persönlicher Lieblingsreader ist)
  17. RSSOwl (Anwendung für Windows/Linux/Mac OS X, Google-Reader-Anbindung möglich) [keine Nennung | 0%]

Auswertung der Umfrageergebnisse

Die Auswertung des gewonnenen Zahlenmaterials werde ich in einem weiteren Blogartikel darstellen – bis bald! :-)


* Die Ergebnisse möchte ich als Datenbasis für meinen Vortrag im Rahmen des Kurzseminars „Social Media – Vorstellung, Berichte und Erfahrungsaustausch zu Blog, Facebook, Twitter und Co.“ auf der 2. Internationalen Fachkonferenz „Übersetzen in die Zukunft“ nutzen.

6. September 2012

Warum ÜbersetzerInnen keine Blogs lesen

Vor gut zwei Wochen bat ich euch um die Beantwortung eines Fragebogens*, mit dem ich herausfinden wollte, warum ÜbersetzerInnen keine Blogs lesen. Bis gestern haben 146 KollegInnen an der Befragung teilgenommen – ganz herzlichen Dank für eure Mithilfe! Hier kommt nun die angekündigte Auswertung der Antworten.

Nicht-Leser und Kaum-Leser

Auf die Frage Liest du wirklich gar keine Blogs? antworteten 54 KollegInnen (37% der Befragten), dass sie überhaupt keine Blogs lesen, während 92 KollegInnen (63%) angaben, Blogs nur sehr unregelmäßig zu lesen.

Die wichtigsten Gründe, warum ÜbersetzerInnen keine Blogs lesen

Bei der Frage Warum liest du keine Blogs? waren mehrere Antworten möglich, wobei ich darum bat, höchstens drei Antworten anzukreuzen.

Die beliebtesten vorformulierten Antworten waren:

  1. Ich fühle mich durch Übersetzer-Mailinglisten (pt_, u-forum, ...) gut informiert. [73 Nennungen | 50%]
  2. Ich habe einfach keine Zeit für das Lesen zusätzlicher Fachlektüre. [71 Nennungen | 49%]
  3. Ich weiß nicht, wo und wie ich „gute“ Blogs finde, die meinen (Spezial-)Interessen entsprechen. [63 Nennungen | 43%]
  4. Ich fühle mich durch die regelmäßigen Publikationen von Berufsverbänden gut informiert. [45 Nennungen | 31%]
  5. Ich fühle mich über sonstige Social-Media-Kanäle (Twitter, Facebook, Google+, LinkedIn, XING etc.) gut informiert. [31 Nennungen | 21%]
  6. Ich finde das Verfolgen von Blogs mühsam, da ich keine bequeme Softwarelösung dafür kenne (Feed-Reader, E-Mail-Abonnement, ...). [29 Nennungen | 20%]
  7. Ich fühle mich durch die Teilnahme an Ü/D-Stammtischen gut informiert. [14 Nennungen | 10%]
  8. Ich finde das Lesen von Blogs am PC mühsam – es fehlt mir eine bequeme Hardwarelösung (Tablet, Smartphone, ...). [11 Nennungen | 8%]

Sonstige Gründe, warum ÜbersetzerInnen keine Blogs lesen

Außerdem gaben auch 26 ÜbersetzerInnen unter „Sonstiges“ individuelle Gründe an. Die meisten Antworten lassen sich drei Rubriken zuordnen:

  • Blogs haben nicht die notwendige Qualität und/oder Relevanz.
  • Blogs sind Teil einer als bedrohlich empfundenen Informationsflut und/oder das Lesen von Blogs erzeugt zusätzlichen Zeitdruck.
  • Sonstige sonstige Gründe

Mangelnde Qualität und/oder Relevanz

Hier machten die Befragten unter anderem folgende Anmerkungen:

  • Viele Blogs sind zu subjektiv und irrelevant.
  • Noch mehr Informationsmüll? Nein danke!
  • Die wenigen Blogs, die ich mal gelesen habe, waren mir zu sehr Selbstdarstellung der Autoren.
  • Blogs sind qualitativ wie Kneipengespräche: verzichtbar. Warum liest man den Economist / die F.A.Z.: Die Filterfunktion des Verlags/der Redaktion sorgt für Verläßlichkeit und Relevanz.
  • Gegenfrage: Warum sollte ich das Lesen? I.d.R. finde ich das extrem uninteressant …
  • Ich finde, dass viel zu viele Kollegen die gleichen Themen aufgreifen und so präsentieren, als hätten sie eine zündende Idee gehabt, wie man sein Arbeitsleben erleichtern könnte. Die meisten Blogs von Kollegen sind Eigenwerbung und ich finde sehr wenig wirklich interessante Beiträge.
  • Ich finde „verbale Ergüsse“ von Unbekannten völlig uninteressant! Ich lebe in der wirklichen Welt und habe damit genug zu tun …
  • Blogs sind, wie die meisten „Social-Media“-Kanäle, einfach größtenteils unnötig und schlecht gemacht.

Informationsflut und/oder Zeitdruck

Hierzu führten die Befragten unter anderem aus:

  • Würde ich Blogs lesen, würde ich das jeweilige Thema dort regelmäßig verfolgen wollen und dafür fehlt mir einfach die Zeit. Ich würde mir neuen Zeitdruck bauen, den ich nicht brauchen kann. Schade um das, was mir entgeht, doch bislang geht es mir mit dieser Entscheidung besser.
  • Ich verbringe schon genug Zeit am PC und lese dann lieber auf Papier, außerdem man ist von Blogs überschüttet.
  • Mich nerven Blogs und Co., und sie kosten viel zu viel Zeit. Ich bin zwar bei Facebook und Xing angemeldet, nutze diese jedoch so gut wie nie. Zu schade um die Zeit, zu viele Daten, die ich preisgeben muss…
  • Ich finde Blogs durchaus interessant, sie sind aber - durch die weiterführenden Links - echte Zeitfresser (eine Frage meines persönlichen Zeitmanagements ...) Ich ziehe Beiträge in Mailinglisten vor, da dort eher eine kritische Diskussion möglich ist.
  • Ich denke, dass wir alle an einem Informationssammeltick leiden! Frage mich auch, ob Blogs vielleicht nur eine weitere Form der Selbstdarstellung sind ... Weiß es nicht, finde aber, dass es auch noch anderes auf der Welt gibt, als ständig auf Infosuche zu sein.
  • Ich fühle mich sowieso schon oft von der Informationsflut im Internet erschlagen, ich möchte mich nicht verzetteln, ich möchte mich auf meine Arbeit konzentrieren, ich habe nicht das Gefühl, dass in Blogs wichtige Informationen für mich stehen könnten. Ich nutze das alles nicht, allein der Gedanke macht mich schon nervös.

Sonstige sonstige Gründe

  • Ich habe einfach keinen Bedarf.
  • Ich ziehe es vor, MEHR in der reellen Welt zu leben, anstatt übermäßig in der virtuellen, des Web!
  • Ich lese einfach nach wie vor lieber auf Papier oder auf meinem Kindle; ich besitze auch ein Smartphone, aber das Lesen darauf finde ich auch eher mühsam; es sollte Blogs als Hörbuch-Anwendung geben ...
  • Nase voll vom Bildschirm

Weitere Social-Media-Kanäle als wichtige Informationsquellen für ÜbersetzerInnen

In der dritten Frage ging es um Twitter, Facebook und Co. Hier sollten die BefragungsteilnehmerInnen angeben, welche Social-Media-Kanäle sie nutzen (allerdings nur, wenn der/die Befragte bei Frage 2 angekreuzt hatte, dass er/sie sich über Social-Media-Kanäle gut informiert fühlt – diese Erläuterung fügte ich nachträglich in den Fragebogen ein, so dass vielleicht gut zehn ÜbersetzerInnen hier insofern „falsche“ Angaben machten, als sie entsprechende Social-Media-Kanäle ankreuzten, obwohl sie sie kaum aktiv nutzen). Auch hier waren mehrere Antworten möglich.

Wer keine oder kaum Blogs liest, informiert sich stattdessen über folgende Social-Media-Kanäle:

Gute Gründe für das Lesen von Blogs

Nachdem es hier um die Hemmnisse für den Blog-Konsum ging, noch eine persönliche Einschätzung: Meines Erachtens sprechen viele gute Gründe für das Lesen (und Schreiben) von Blogs! Um diese guten Gründe wird es im nächsten Blog-Artikel gehen.


* Die Ergebnisse möchte ich als Datenbasis für meinen Vortrag im Rahmen des Kurzseminars „Social Media – Vorstellung, Berichte und Erfahrungsaustausch zu Blog, Facebook, Twitter und Co.“ auf der 2. Internationalen Fachkonferenz „Übersetzen in die Zukunft“ nutzen.

5. September 2012

Monatsauslese August 2012

In meiner Blogauslese für August 2012 geht es um das Korrekturlesen von Übersetzungen, die Übersetzungssuchmaschine WeBiText, ein bisschen Rechtsenglisch, russische und niederländische „Landeskunde“ und die Gefahren der Cloud: