23. Februar 2011

Cloud Computing: Podcast von Chaosradio Express

Heute entdeckt (passend zu „Sync as sync can“): vorgestern ist ein Podcast von Chaosradio Express zum Thema „Cloud Computing“ erschienen. Tim Pritlove und Tobias Rodäbel unterhalten sich darüber, „was sich in der Wolke so abspielt und wie diese Dinge einzuschätzen sind“. Der Podcast kann unter chaosradio.ccc.de abgerufen werden.

Hier noch ein paar Zusatzinfos: „Cloud Computing wird viel diskutiert und wenig verstanden. In den letzten Jahren nimmt die Zahl der Dienste und Dienstarten ‚in der Wolke’ ständig zu und man verliert schnell den Überblick, was hier eigentlich noch womit konkurriert und welche Einsatzmöglichkeiten bietet. [...] Themen: Entwicklung von frühen Diensten im Internet; Webmail; Verteiltes Rechnen und Virtualisierung; Infrastructure as a Service; Populäre Infrastrukturanbieter; Platform as a Service; der neue Betriebssystemkampf in der Wolke; Zuverlässigkeiten und Abhängigkeiten; Cloud Services, Datenschutz und Privatsphäre; welche Anwendungen sich für Cloud-Plattformen eigenen und welche nicht; Webanwendungen vs. Native Anwendungen; Google App Engine und TyphoonAE; Open Source Alternativen für Cloud Technologien; wo Cloud Services für Firmen interessant sind und wo nicht.“ (Quelle: chaosradio.ccc.de)

22. Februar 2011

Sync as sync can

Wichtige Daten sichern, indem Dateien und Ordner auf ein externes Speichermedium kopiert werden – diese Aufgabe lässt sich mit Synchronisationswerkzeugen bequem lösen. Je nach der Wahl des externen Speichermediums kommen dafür verschiedene Synchronisationsprogramme in Frage, die sich nach der Art des externen Speichermediums unterteilen lassen:

  • Lokale Synchronisation: Hier werden die Daten auf einem USB-Stick, eine externe Festplatte o.ä. gesichert und bleiben in der Regel „im Haus“.
  • Online-Synchronisation: Bei dieser Sicherung werden die Daten an einen Server im Internet gesendet und somit „außer Haus“ aufbewahrt[1].

Der geneigte Leser und die geneigte Leserin ahnen es schon, gleich kommt eine Kurzvorstellung verschiedener Synchronisationswerkzeuge. Doch zuvor wenden wir uns dem allgemeineren Kontext zu, in den die lokale Sicherung und die Online-Synchronisation von Benutzerdateien[2] eingebettet sind.

Bausteine einer umfassenderen Datensicherungsstrategie

Die Datensicherung soll ganz allgemein verhindern, dass Daten unwiederbringlich verloren gehen. Gründe für den Datenlust gibt es zuhauf:

  • Beschädigung der Hardware (Festplattencrash, Kurzschluss, Brand usw.)
  • Verlust von Hardware (z.B. Diebstahl)
  • Computerschadprogramme (Viren, Würmer, etc.)
  • versehentliches Löschen oder Überschreiben von Daten

Bei der Aufbewahrung der Sicherungsdaten sind verschiedene Anforderungen zu beachten, von denen mir zwei besonders wichtig erscheinen:

  1. Es muss verhindert werden, dass die Sicherungskopien gemeinsam mit den zu sichernden Daten durch ein und dasselbe Schadensereignis beeinträchtigt werden.
  2. Im Schadensfall muss der Benutzer schnell auf die Sicherungsdateien zugreifen können.

Was ist mit Anforderung I gemeint? Zum Beispiel, dass zu verhindern ist, dass die externe Sicherungsfestplatte zusammen mit dem Rechner gestohlen wird. Daraus leitet sich die Forderung nach einer „räumlich getrennten Aufbewahrung“ der Sicherungskopien ab – wenigstens in einem anderen Raum, noch besser aber außer Haus. Manche empfehlen die Aufbewahrung in einem Bankschließfach. Eine andere Möglichkeit ist die Online-Synchronisation.

Und Anforderung II? Wenn die Originaldaten ersetzt werden müssen, nutzt es wenig, wenn der Benutzer tage- oder auch nur stundenlang nicht auf die Sicherungskopien zugreifen kann. Die Bankschließfachlösung kann hier an unangenehme Grenzen stoßen. Doch auch bei der Online-Synchronisation ist es denkbar, dass die Sicherungsserver nicht erreichbar sind oder die Internetverbindung (DSL) ausfällt.

Den alleinseligmachenden Weg zum Datensicherungsglück gibt es also offensichtlich nicht. Beide hier vorgestellten Sicherungsarten haben ihre Berechtigung und können als einander ergänzende Bausteine einer umfassenderen Datensicherungsstrategie eingesetzt werden.

Vertraulichkeit

Ein weiterer bedenkenswerter Aspekt ist die Vertraulichkeit der zu sichernden Daten. Gerade bei der Online-Sicherung verbietet es sich meines Erachtens, dass Daten unverschlüsselt das Haus oder den Rechner in Richtung eines Online-Speicherdienstes verlassen. Zumindest, wenn es sich um (Übersetzungs-)Texte und Translation-Memory-Inhalte handelt, für die der Auftraggeber ausdrücklich auf der Geheimhaltung besteht. Im Prinzip trifft dies aber auch auf die nicht bankschließfachgesicherten lokalen Sicherungskopien zu.

Nachtrag vom 05.10.2011: Dass diese Überlegungen keine Teufel-an-die-Wand-Malereien sind, zeigt das Datenleck vom 20. bzw. 21.06.2011, als Dropbox vier Stunden lang mit jedem beliebigen Passwort zugänglich war. Näheres dazu in meinem Blog-Eintrag Wuala – wer hat’s erfunden?

Zwei Synchronisationswerkzeuge für die lokale Sicherung:
SyncToy und DirSync Pro

SyncToy und DirSync Pro sind zwei kostenlose Synchronisationsprogramme, die ich hier kurz vorstellen möchte. Beide Programme laufen auf Windows (XP ff.) und synchronisieren Ordner auf einem PC oder aber zwischen einem PC und einem angeschlossenen Wechseldatenträger (USB-Stick, externe Festplatte usw.).

SyncToy

Mit dem Microsoft-Tool SyncToy kann der Benutzer Ordner-Paare definieren, die synchronisiert werden sollen. Einen sehr guten Überblick über die Funktionen von SyncToy bietet der Artikel Schwerpunkt Dienstprogramme: SyncToy in Microsofts TechNet Magazine.

Die Bedienung ist zwar kinderleicht, aber ein kurzer Praxistest hat mich trotzdem nicht überzeugt:

  • Die Synchronisation mit SyncToy muss manuell ausgelöst werden – es ist nicht möglich, innerhalb des Programms Wiederholungsintervalle für die Sicherung festzulegen.
  • Schwierigkeiten hatte SyncToy, wenn ich an einem Synchronisationszielordner Änderungen außerhalb von SyncToy vornahm (z.B. Dateien manuell löschte). Diese Änderungen wurden von SyncToy nicht erkannt, so dass trotz des erneuten SyncToy-Aufrufs Sicherungskopien fehlten.
  • Word-Dokumente können nicht gesichert werden, so lange sie in Word geöffnet sind. Ebenso ist es bei Excel und vermutlich auch bei weiteren Anwendungen. :-(

Für den Betrieb von SyncToy muss übrigens .NET Framework 2.0 installiert sein (ebenfalls kostenlos).

DirSync Pro

DirSync Pro ist ein sehr mächtiges Synchronisationswerkzeug, das allerdings ein bisschen Einarbeitung erfordert.

Ich benutze DirSync Pro schon seit langem. Was mich am meisten überzeugt:

  • Die Geschwindigkeit: Der Vergleich von Quell- und Zielordner(n) geht auch bei großen Ordnern sehr schnell, und auch umfangreiche Kopieraufträge werden flugs erledigt.
  • Die ausgefeilten Einstellmöglichkeiten: es lassen sich Einschluss- und Ausschlusskriterien, Löschanweisungen usw. definieren.
  • Die noble Zurückhaltung: Word- und andere Dokumente werden auch dann gesichert, wenn sie gerade zur Bearbeitung geöffnet sind.
  • Die Zeitsteuerung: Es ist möglich, für Sicherungsaufgaben einen Zeitplan festzulegen, so dass die Synchronisierung zum gewünschten Zeitpunkt automatisch erfolgt.

DirSync Pro ist in Java programmiert.

Drei Synchronisationswerkzeuge für die Online-Synchronisation:
Mozy, Dropbox und SugarSync

Jetzt sind wir im Obstladen angekommen, denn hier gilt es, Äpfel mit Birnen mit Pflaumen zu vergleichen.

Mozy

Mozy[3] ist ein Sicherungsdienst, der für Privatanwender derzeit kostenlos 2 GB Online-Speicher zur Verfügung stellt.

Was mir an Mozy gefällt:

  • Die Bedienung ist einfach und erlaubt die Auswahl ganzer Ordner, aber auch einzelner Dateien.
  • Das Support-Team ist sehr hilfsbereit und kompetent.
  • Der Benutzer kann die Synchronisationsintervalle selbst festlegen.
  • Mit der lokalen Zusatzsicherungsfunktion von Mozy kann der Benutzer die Sicherungskopien nicht nur online, sondern zusätzlich auch lokal (z.B. auf einer externen Festplatte oder einem Netzlaufwerk) ablegen lassen. Mozy verbindet damit lokale Synchronisation und Online-Speicherung.

Die Sicherheit der dem Mozy-Online-Dienst anvertrauten Daten scheint mir gewährleistet, auch wenn ich es selbst natürlich nicht nachprüfen kann.. Mozy gibt an: „Bevor private oder unternehmenseigene Informationen an eines der Mozy-Datenzentren geschickt werden, werden sie chiffriert. Entweder über einen persönlichen 256-Bit AES-Schlüssel des Kunden oder einen von Mozy generierten 448-Bit Blowfish-Schlüssel. Die Übertragung der Daten erfolgt dann über eine SSL-Datenverbindung.“ (Quelle: Mozy-Pressemitteilung)
[Nachtrag vom Mai 2012: Die Sicherheit von Cloud-Speicherdiensten hat das Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie untersucht und dazu im April 2012 die englischsprachige Studie „On the Security of Cloud Storage Services“ veröffentlicht. Diese Studie und die nachfolgenden Aktualisierungen können von www.sit.fraunhofer.de/de/cloudstudy.html heruntergeladen werden.]

Der reguläre Privatanwender-Tarif „MozyHome“ startet bei monatlich 4,99 € für 50 GB, während Geschäftskunden im Tarif „MozyPro“ mit monatlich 3,99 € plus 0,50 € je GB einsteigen können (abhängig vom genutzten Speicherplatz).

Dropbox

Dropbox[4] ist ganz anders konzipiert als Mozy, da das Hauptaugenmerk hier eigentlich auf der Synchronisierung von Dateien zwischen verschiedenen Computern liegt und die Online-Datensicherung sozusagen nur ein Abfallprodukt ist (trotzdem funktioniert die Sicherung natürlich auch mit nur einem Computer). Nach der Installation von Dropbox legt der Nutzer einen „My Dropbox“-Ordner fest, der ständig mit dem Online-Abbild synchron gehalten wird. Dabei werden nur die Dateiänderungen hoch- bzw. heruntergeladen. Die Tarifvariante „Basic“ ist kostenlos und bietet 2 GB[4] Online-Speicher.

Was mir an Dropbox besonders gut gefällt:

  • Der Benutzer kann auch ältere Dateiversionen wiederherstellen (wenn also beispielsweise Daten innerhalb einer Datei versehentlich gelöscht wurden und dieses Versehen erst Stunden oder Tage später bemerkt wird).
  • Der Benutzer kann Dateien in einen als öffentlich deklarierten Ordner kopieren. Jeder, der den Weblink einer Datei im öffentlichen Ordner kennt, kann diese Datei auf seinen eigenen Rechner herunterladen. Der öffentliche Dropbox-Ordner bietet damit eine elegante Lösung, wenn ein Nutzer große Dateien versenden will, die die übliche Postfachgröße im E-Mail-Versand sprengen würden – sicherheitshalber sollten aber nur verschlüsselte Dateien auf diesem Weg zugänglich gemacht werden.

Die Sicherheit der über Dropbox online gespeicherten Daten erscheint mir ausreichend. Nähere Informationen gibt es (auf Englisch) in der Dropbox-Hilfe. [Nachtrag vom Mai 2012: Das Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie kommt im April 2012 in seiner Studie „On the Security of Cloud Storage Services“ zu einem sehr viel ernüchternden Urteil über die Dropbox-Sicherheit: www.sit.fraunhofer.de/de/cloudstudy.html.]

Wer mehr Speicherplatz als 2 GB braucht, für den gibt es den Tarif „Pro 50“ mit 50 GB für 9,99 USD pro Monat (bzw. 99,00 USD pro Jahr) oder den Tarif „Pro 100“ mit 100 GB für 19,99 USD pro Monat (bzw. 199,00 USD pro Jahr).

SugarSync

SugarSync[5] ist mein derzeitiger Favorit, weil dieser Online-Synchronisationsdienst eine gute Mischung an Funktionen kombiniert:

  • Die Bedienung ist einfach.
  • Der Benutzer kann auch gelöschte Dateien oder ältere Dateiversionen (bis zu fünf vergangene Versionen) wiederherstellen.
  • Der Benutzer kann einzelne Dateien über einen „öffentlichen Link“ zugänglich machen.
  • Der Benutzer kann einzelne Ordner mit oder ohne Passwort freigeben (für andere SugarSync-Mitglieder).
  • Bei der Installation des SugarSync-Managers wird ein sogenannter „Magischer Aktenkoffer“ (Ordner für die einfache und schnelle Synchronisierung) erstellt. In diesen „Magischen Aktenkoffer“ können Dateien auch per E-Mail hochgeladen werden.
  • SugarSync stellt ein persönliches Webarchiv zur Verfügung, in dem der Benutzer Dateien archivieren kann, die nicht mit dem eigenen Rechner synchronisiert werden sollen. Das Webarchiv ist also ein zusätzlicher Sicherungsplatz im Netz.

Gerade Online-Synchronisationsanfänger ohne profunde Englischkenntnisse werden die deutsche Benutzeroberfläche schätzen (wenn auch die Übersetzungsqualität stellenweise zu wünschen übrig lässt).

5 GB Gratisspeicher[5] sind für den Anfang sehr großzügig. Sollte mehr Speicherplatz nötig sein, bietet SugarSync verschiedene volumenabhängige Tarife an, die bei 4,99 USD pro Monat (bzw. 49,99 USD pro Jahr) für 30 GB beginnen.

Die Sicherheit der Datenübertragung ist laut SugarSync-Angaben durch die SSL-Verschlüsselung gegeben. Auf dem Server werden die Daten dann verschlüsselt abgelegt (128-bit AES).

In diesem Sinne: Sync as sync can!


[1] Voraussetzung für die Online-Synchronisation ist natürlich ein ausreichend schneller Internetzugang.

[2] In diesem Blog-Beitrag möchte ich mich auf Benutzerdateien beschränken und die ebenfalls sinnvolle Systemsicherung ausblenden.

[3] Der angegebene Mozy-Link ist mit meinem eigenen Empfehlungscode versehen. Wird Mozy über diesen Link „bestellt“ (auch die kostenlose Testversion), dann erhalten der Mozy-Neukunde und ich je 256 MB zusätzlichen Speicherplatz gratis. Ich glaube, auf Deutsch heißt sowas Win-Win-Situation. ;-)

[4] Auch der angegebene Dropbox-Link ist mit meinem eigenen Empfehlungscode versehen. Wird Dropbox über diesen Link aktiviert, dann erhalten der Dropbox-Neukunde und ich je 250 MB zusätzlichen Speicherplatz gratis.

[5] Auch wenn es mittlerweile langweilt: der angegebene SugarSync-Link ist mit meinem eigenen Empfehlungscode versehen. Wird SugarSync über diesen Link aktiviert, dann erhalten der SugarSync-Neukunde und ich je 500 MB Bonusspeicher (während der Doppelbonusaktion bis 31. März Mai 2011, danach sind es 250 MB).
[Nachtrag: Die Doppelbonusaktion ist mittlerweile (Stand Ende Juni 2011) offensichtlich auf unbestimmte Zeit verlängert worden.]


Weiterführende Links:


Nachtrag vom August 2013:

Eine ausgeklügelte Backup-Lösung ist im Artikel Sicherungs-Jongleur ausführlich und gut nachvollziehbar beschrieben. Dieser Artikel ist im c't magazin des Heise-Verlags im Juni 2013 erschienen. Sehr empfehlenswert!

17. Februar 2011

Word-Kurztipp: Umschalt + F3

So geht’s:
Cursor in ein beliebiges Wort setzen. Die Umschalttaste (Shift-Taste) und F3 drücken. Eventuell nochmal. Und nochmal. Bis eben die gewünschte Groß- bzw. Kleinschreibung erreicht ist. Man kann natürlich auch zunächst mehrere Wörter markieren und dann alle auf einen Schlag ändern.

Vorsicht ist lediglich bei Wörtern geboten, die ein „ß“ enthalten.